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Für Startups und Kleinbetriebe stellen administrative Aufwände nicht zuletzt wegen latenter Personalknappheit und begrenzter Budgets oft grosse Knackpunkte dar. Dies soll sich nun ändern, denn eine neu gegründete Organisation namens Swiss21.org hat ein Angebot lanciert, mit dem Schweizer Selbständigte und Kleinunternehmen ihr gesamtes Geschäft künftig digital abwickeln können. Und dies zudem noch kostenlos.

Swiss21.org-Mitinitiator Walter Regli dazu: "Wir wollen damit die Kleinunternehmen ins 21. Jahrhundert holen und ihnen bei der Digitalisierung helfen." Dies erkläre auch die Zahl 21 im Namen. Konkret wird den Anwenderfirmen eine cloudbasierte Software etwa für die Buchhaltung, Onlineshop, CRM, Rechnungssystem und Zeiterfassung zur Verfügung gestellt. Bei bis zu 2100 Rechnungen pro Jahr, 2100 Artikeln im Shop, 2100 Kontakten und 21 Benutzern ist das Angebot für den Unternehmer kostenlos. Damit sei sichergestellt, dass in einer Startphase oder bei kleineren Organisationen auch längerfristig keine Kosten anfallen. Übersteigt ein Anwender diese Grenzwerte, so werden für bis 5000 Rechnungen pro Jahr, 5000 Artikel oder 5000 Kontakte 21 Franken pro Monat verrechnet. Ein Wechsel auf ein anderes System ist jederzeit möglich und die Daten können exportiert werden.

In der Praxis funktioniert der Service etwa folgendermassen: Bestellt ein Kunde im Online-Shop etwas, wird die Bestellung erfasst, eine professionell daherkommende Rechnung verschickt, die Buchhaltung angepasst und falls nötig gar eine Mahnung verschickt. Das integrierte Kundenmanagement-Tool speichert zudem sämtliche Daten. Je nach Wunsch läuft alles automatisch. Ein integriertes Dashboard bietet dem Kleinunternehmer zudem jederzeit den Überblick über seine Finanzen. Die Selbständigkeit werde dadurch einfacher und der Unternehmer spare Zeit und könne sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, betont Regli.

An Swiss21.org sind Abacus Research, Fasoon, Glarotech und Orphis beteiligt. Zur Erweiterung des Angebotes, insbesondere mit branchenspezifischen Cloud-Lösungen, sollen noch weitere Unternehmen dazukommen. Die Geschäftsleitung wurde der Firma Fasoon in Appenzell übertragen, die eine Online-Plattform für Firmengründungen betreibt.

Die Organisation finanziert sich durch Partner, welche Swiss21.org als Werbeplattform (Bannerwerbung) nutzen können. Die Datenhoheit bleibe stets beim Nutzer. Zur Sicherstellung aller Auflagen stehen die Verantwortlichen im Kontakt mit dem Eidgenössischen Datenschützer. Live gehen soll der Dienst ab Mai dieses Jahres. Zunächst in der Deutschschweiz, nächstes Jahr dann in der Romandie, 2020 im Tessin. Bis dahin sollen 50’000 Unternehmer die Plattform nutzen, was rund 10 Prozent der KMUs entsprechen würde.

Die Ostschweizer Swiss21.org-Partnerin Abacus bietet seit längerem bereits ein eigenes Tool mit dem Namen Abaninja auf dem Schweizer Markt an. Die rund 6000 Abaninja-Nutzer sollen ab Mai automatisch auf den umfangreicheren Dienst von Swiss21.org migriert werden, heisst es.