Bild: Google

Im Rahmen seines "Search On" Events hat die Alphabet-Tochter Google dargelegt, wie es mit der Suche sowie mit verwandten Services wie Google Maps und Shopping weitergehen soll. Weit über das Suchfeld hinaus sollen Sucherfahrungen geschaffen werden, die vielschichtiger und von Denkmustern von uns Menschen inspiriert seien, betont Google.

Die Strategie dazu gab Google schon im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz I/O im Mai dieses Jahres bekannt, nämlich dass Sprache, Bilder und Text immer öfter bei Suchanfragen kombiniert werden sollen. Damit soll die Suche künftig auch "natürlicher" werden, komme dies doch näher an das heran, wie unser Gehirn denkt, so Google.

Einen Baustein, die sogenannte "Kombisuche", bei der visuelle Suchanfragen mit Google Lens nachträglich mit zusätzlichen Textfragen verfeinert werden können, gibt es bereits seit mehereren Monaten. Durch die Eingabemöglichkeit "in meiner Nähe" kann man ausserdem nach der Verfügbarkeit einzelner Produkte in der jeweiligen Umgebung gesucht werden. Vom Foto eines einzelnen Gerichts ausgehend, kann dann etwa gesucht werden, wo es dieses in der Nähe gibt. Aber auch für andere Kategorien soll das funktionieren – darunter Kleidung oder Haushaltswaren. Die "Near me"-Funktion soll in einigen Wochen auf US-Englisch an den Start gehen, eine Ausweitung auf andere Sprachen soll dann kommendes Jahr folgen.

Die Option, Texte mithilfe der Kamera zu übersetzen – und zwar direkt im Originalbild, war bislang eines der unumstrittenen Highlights von Google Lens. Das kann ein Strassenschild ebenso sein wie das Menü in einem Restaurant. Nun soll die Qualität der Darstellung deutlich verbessert werden, womit sich die übersetzten Texte noch natürlicher in die Umgebung einfügen lassen sollen. Dabei setzt man auf dieselbe KI-Technologie, die auch schon bei Pixel Smartphones für den "Magic Eraser" verwendet wird, mit dem sich nachträglich störende Objekte aus einem Bild entfernen lassen – die sogenannten Generative Adversarial Networks (GAN). Diese Verbesserung für die Übersetzungsfunktion in Google Lens soll weltweit in den kommenden Wochen bei allen Android- und iOS-Nutzern ankommen.

Darüber hinaus will es Google künftig erleichtern, tiefergehende Recherchen zu einem Thema durchzuführen. So sollen bereits beim Eintippen von Suchanfragen verwandte Stichwörter angezeigt werden, über die die Anfrage verfeinert werden kann. Zudem soll aber auch die Aufarbeitung der Ergebnisse verändert und vor allem visueller werden – und so auf eine gewisse Weise, die Suche neu erfunden werden. Statt einer Liste an beim Runterscrollen immer weniger relevanten Ergebnissen sollen künftig also verwandte Themen angezeigt werden. In den kommenden Monaten soll dies zunächst auf Englisch in den USA verfügbar sein und nach und nach in anderen Regionen und Sprachen ausgerollt werden.

Zahlreiche Neuerungen gibt es auch bei Google Maps. "Neighborhood Vibe" zum Beispiel soll fortan dabei helfen, sich einen "authentischen Eindruck eines Stadtteils zu verschaffen". Hier werden also etwa lokale Sehenswürdigkeiten neben Restaurants und anderen beliebten Orten dargestellt, abereichert mit zahlreichen Fotos und zusätzlichen Informationen. Dieses Feature soll in den kommenden Monaten für die iOS- und Android-Versionen von Google Maps weltweit verfügbar werden.

Was Google Maps betrifft, so soll es hier mit der "Immersive View" künftig für ausgewählte Gegenden eine wesentlich detailliertere 3D-Ansicht igeben. Dies samt der Möglichkeit, einen Zeitpunkt und Tag zu wählen, damit dann auch gleich das passende Licht und das erwartete Wetter sowie der Verkehr einbezogen werden. Basis dafür ist eine Kombination aus einer Unzahl von Satelliten-, Luft- und Street-View-Bildern sowie Echtzeitdaten und eine tüchtige Portion künstliche Intelligenz, wie es bei Google üblich ist.

Gerade für die Reiseplanung soll das neue Möglichkeiten eröffnen – oder aber auch einfach für Leute, die sich gerne via Google Maps in anderen Städten umsehen. Nun wird es mit diesen Plänen ernst: In den kommenden Monaten soll dieses Feature für die ersten Städte verfügbar sein. Konkret spricht Google von New York, San Francisco, London, Tokio und Los Angeles. Weitere Städte sollen im kommenden Jahr folgen.



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