Im Bereich Quanten-Computing reklamiert Google einen Durchbruch für sich (Bild: ictk)

Ein Team von Google hat heute Mittwoch verkündet, das Rennen um den Quantencomputer und damit auch die "Quantenüberlegenheit" ("quantum supremacy") für sich entschieden zu haben. Wie das Fachjournal "Nature" berichtet, brauchte das Quantensystem für die Berechnung einer Aufgabe 200 Sekunden, für die ein klassischer Computer etwa 10.000 Jahre benötigt hätte.

Google fertigte einen Prozessor mit 54 Quantenbits (Qubits) an. Diese basieren auf supraleitenden Schaltkreisen, die Phänomene wie Quantenüberlagerung und -verschränkung nutzen, um einen exponentiell grösseren Rechenraum zu bearbeiten, als es mit klassischen Bits möglich ist. Dieses Bit im herkömmlichen Computer kann exakt zwei Zustände einnehmen – 0 oder 1. Ein aus einem Quantensystem gebildetes Qubit kann dagegen auch beide Zustände gleichzeitig annehmen.

In einem begleitenden Kommentar in „Nature“ beschreibt William Oliver vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) die Arbeit als "bemerkenswerte Leistung". Bevor Quantencomputer zur praktischen Realität werden und nachhaltige, fehlertolerante Operationen durchführen können, müsse aber noch mehr Arbeit geleistet werden. International gab es bereits in den vergangenen Wochen immer wieder Berichte über die Arbeit, nachdem kurzfristig ein Artikel darüber auf der Nasa-Homepage erschienen war.