Symbolbild: Flickr/Intel Freepress

Angefangen von der Einrichtung von Heimarbeitsplätzen über die Unterstützung von Telemedizinverfahren bis hin zur Bewältigung des wachsenden Patientenaufkommens steht die Gesundheitsbranche angesichts der Corona-Krise vor grossen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund geniesse die digitale Transformation in der Gesundheitsbranche oberste Priorität, wie aus einer globalen Studie von Nutanix hervorgeht. Von allen Branchen zeige der Gesundheitssektor das grösste Interesse an einem hybriden IT-Modell. So sähen 95 Prozent der Befragten darin das Modell ihrer Wahl, ist der Studie zu entnehmen.

Mehr als die Hälfte der Befragten aus der Gesundheitsbranche hat laut der Befragung die Nutzung der Public Cloud (56 Prozent) und der Hybrid Cloud (51 Prozent) verstärkt, während 46 Prozent ihre Investitionen in Private-Cloud-Umgebungen erhöht hätten. Die Branche verfolge damit das Ziel, den neu hinzugekommenen Telearbeitern in kürzester Zeit Zugang zu IT-Ressourcen zu verschaffen, heisst es. Während vor der Krise 77 Prozent der befragten Unternehmen Angestellte hatten, die von zu Hause aus arbeiteten, waren es zum Zeitpunkt der Befragung 93 Prozent.

Zu den weiteren Studienergebnissen zählen:
- 27 Prozent der Befragten nutzen ausschliesslich traditionelle, nicht Cloud-fähige Rechenzentren. Das ist mehr als in allen anderen Branchen mit im Durchschnitt 18 Prozent. Doch der Abstand wird kleiner werden: So soll der Anteil traditioneller Rechenzentren in der Branche bis 2025 um 21 Prozentpunkte sinken, während der Anteil von Hybrid-Cloud-Implementierungen um 32 Prozentpunkte steigen soll.
- Hyperkonvergente Infrastrukturen (HCI) werden oft als Basis für eine Hybrid-Cloud-Infrastruktur angesehen, das HCI des nächsten Jahrzehnts. Denn hyperkonvergente Infrastrukturen reduzieren massiv den Zeitaufwand zum Aufbau einer softwaregesteuerten Infrastruktur, die zur Unterstützung einer privaten Cloud nötig ist. Gleichzeitig bieten sie die Skalierbarkeit der Cloud-Technologie. Rund 64 Prozent der Befragten aus der Gesundheitsbranche sagten, sie hätten hyperkonvergente Infrastrukturen bereits eingeführt oder seien gerade dabei, dies zu tun. Gegenüber dem globalen Durchschnittswert von 50 Prozent ist das ein deutlich höherer Anteil. 
- 58 Prozent der Befragten aus der Gesundheitsbranche sehen im Thema Sicherheit eine grosse Herausforderung gegenüber 51 Prozent im globalen Durchschnitt. Ausserdem nannten die Befragten aus der Gesundheitsbranche mit jeweils 45 Prozent die Themen Kostenkontrolle und unterbrechungsfreier Geschäftsbetrieb häufiger als grosse Herausforderungen als ihre Kollegen aus anderen Branchen.
- Zwar sieht die Gesundheitsbranche in den jeweiligen Stärken von Technologielösungen hinsichtlich Sicherheit, Datenschutz und Compliance wichtige Einflussgrössen auf den Entscheidungsprozess für eine bestimmte Infrastruktur. Andererseits wurde in der Gesundheitsbranche das Thema Kostenvorteile häufiger als entscheidendes Kriterium genannt als das Thema Sicherheit. Einen ähnlichen Befund gab es sonst nur in den Branchen Dienstleistungen für Konsumenten und in der Energiewirtschaft.

Die Gesundheitsbranche befindet sich in einer kritischen Phase. Sie muss ihre digitale Transformation beschleunigen, um die Bedürfnisse von Patienten und Mitarbeitern besser zu erfüllen. Entscheidender Auslöser für diese Beschleunigung war die Pandemie", kommentiert Cheryl Rodenfels, Healthcare Strategist bei Nutanix. "IT-Entscheider stimmen darin überein, dass die Hybrid Cloud einen Schlüsselfaktor für die digitale Transformation darstellt. Jetzt kommt es darauf an, dass die Unternehmen und Organisationen der Gesundheitsbranche die IT-Lösungen identifizieren, die ihnen auf diesem Weg helfen. Sie müssen in private Cloud-Umgebungen auf Basis von hyperkonvergenten Infrastrukturen investieren und Mittel und Wege finden, um ihre privaten und öffentlichen Cloud-Umgebungen miteinander zu verbinden. Bei all dem dürfen die Themen Sicherheit und Kosten zu keinem Zeitpunkt an Priorität verlieren."

Die Studie:
Für den ECI-Report 2020 wurden Unternehmen und Organisationen aus dem Gesundheitswesen aus Nord- und Südamerika, Europa, dem Nahen und Mittleren Osten sowie Afrika (Emea) und aus dem asiatisch-pazifischen Raum einschliesslich Japan (APJ) befragt.



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