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Zahlreiche Non-Profit-Organisationen (NGOs) wie etwa die einflussreiche US-Bürgerrechtsorganisation Aclu haben Amazon eindringlich aufgefordert, seine Gesichtserkennungstechnologie nicht mehr den Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung zu stellen. In dem Brief an Unternehmenschef Jeff Bezos warnten die American Civil Liberties Union (Aclu) und mehr als 30 weitere Organisationen wie Human Right Watch vor enormen Schäden für die Demokratie durch den Amazon-Dienst Rekognition.

Die Anleitungen zu dem Programm läsen sich "wie eine Gebrauchsanweisung für autoritäre Überwachung", erklärte die kalifornische Aclu-Vertreterin Nicole Ozer. "Wenn ein gefährliches Überwachungssystem wie dieses erst einmal gegen die Öffentlichkeit gerichtet ist, kann der Schaden nicht ungeschehen gemacht werden." Amazon Rekognition sei "auf den Missbrauch durch Regierungen angelegt", heisst es in dem Schreiben an Bezos. Damit stelle das Programm insbesondere für die nicht-weisse Bevölkerung und Einwanderer eine Gefahr dar und damit auch für "das Vertrauen und den Respekt, an deren Aufbau Amazon gearbeitet hat".

Eine Aclu-Untersuchung hatte ergeben, dass Amazon sein Gesichtserkennungsprogramm verschiedenen Strafverfolgungsbehörden in den USA zur Verfügung gestellt hat. Die Organisation veröffentlichte Korrespondenz darüber zwischen Amazon und Polizeibehörden in Florida, Arizona und anderen US-Staaten.

Amazon gehört zu den führenden Unternehmen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Auch andere Unternehmen bieten den Behörden Gesichtserkennungsprogramme an und sorgen damit bei Bürgerrechtsaktivisten für Beunruhigung. Sie warnen, die Behörden könnten riesige biometrische Datenbanken anlegen und damit einen Überwachungsstaat aufbauen.



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