ICTswitzerland und Digitalswitzerland fusionieren (Symbolbild: Pixabay/ Piro4D)

Nachdem im Juli die Absichtserklärung des Dachverbands ICTswitzerland und der Standortinitiative Digitalswitzerland zur Fusion unterzeichnet wurde, gaben nun auch die Mitglieder beider Organisationen an den jeweiligen Vereinsversammlungen dem Fusionsvorhaben grünes Licht. Damit bündelt die neue Dachorganisation unter dem Namen "Digitalswitzerland" gemäss Mitteilung die Kräfte von 220 Mitgliedern aus Wirtschaft, öffentlicher Hand, Nicht-Regierungsorganisationen und Verbänden sowie der Forschung und Lehre.

Als Standortinitiative setzte sich Digitalswitzerland bislang dafür ein, die Schweiz als internationaler digitaler Innovationshub zu etablieren. ICTswitzerland wiederum vertrat als Branchenverband ausgewählte und übergreifende Themen der Digitalisierung gegenüber Gesellschaft, Politik und Wirtschaft und legte einen speziellen Fokus auf Cybersecurity sowie auf die Aus- und Weiterbildung von ICT-Fachkräften.

Durch die Verschmelzung sollen nun die beiden Stossrichtungen gebündelt und die beiden Organisationen zur relevantesten Dachorganisation der digitalen Schweiz mit neu 220 Mitgliedern zusammengeschlossen werden. "Durch die Fusion wird eine ganzheitliche Vernetzung im digitalen Ökosystem aller Branchen und der öffentlichen Verwaltung möglich. Damit wird die Positionierung der Schweiz als Digital- und Innovationsstandort im In- und Ausland gestärkt," schreiben die beiden Verbände in einer gemeinsamen Aussendung. Präsident von Digitalswitzerland bleibe Ivo Furrer, Vizepräsident werde der bisherige ICTswitzerland-Präsident, Nationalrat Marcel Dobler.

Im Fokus von Digitalswitzerland stehe künftig unter anderem die Entwicklung und Umsetzung von Massnahmen zur Steigerung der Ausbildungszahlen von MINT-Fachkräften auf allen Stufen des Bildungssystems, mit dem Ziel der Deckung des Fachkräftebedarfs. Auch der Ausbau des digitalen Ökosystems zur Innovationsförderung soll durch sektorübergreifende Zusammenarbeit vorangebracht werden. Zudem engagiere man sich verstärkt für die Erhöhung der Cyberresilienz von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft und für die Einhaltung ethischer Standards in der digitalen Welt, heisst es. Und der öffentliche Dialog mit der Schweizer Bevölkerung soll auf Basis der landesweit stattfindenden Schweizer Digitaltage intensiviert werden. Auch das Startup-Ökosystem werde weiterhin gefördert, damit Jungunternehmer hinsichtlich Wachstum und Skalierung optimale Unterstützung erfahren würden, so die Verantwortlichen des neuen Dachverbandes. Auf dem politischen Parkett wiederum werde man sich für die digitalen Themen und Anliegen der Digitalswitzerland-Mitglieder stark machen. Ein erstes gemeinsames Engagement sei die rasche Einführung der staatlich anerkannten und geprüften E-ID.

Die Fusion wurde den Angaben zufolge per 1. Oktober beschlossen und soll bis Ende 2020 vollzogen sein. Die Dachorganisation soll künftig drei Geschäftsstellen an den Standorten Lausanne, Bern und Zürich haben. Nicolas Bürer übernimmt den Infos zufolge die Gesamtverantwortung für Digitalswitzerland. Andreas W. Kaelin ist stellvertretender Geschäftsführer und Standortleiter Bern. Er ist für die politische Interessenvertretung sowie für die Dossiers Cybersecurity und ICT Berufsbildung zuständig. Sébastien Kulling wird als stellvertretender Geschäftsführer weiterhin den Standort Lausanne leiten. Er ist zuständig für alle Aktivitäten und Mitglieder in der Suisse Romande.

Mit der Fusion wird sich der Vereinsvorstand aus folgenden Mitgliedern zusammensetzen:
Ivo Furrer (Präsident) - Helvetia & Julius Baer, Marcel Dobler (Vizepräsident) - Nationalrat, Yvonne Bettkober - AWS, Jochen Decker - SBB, Wolfgang Eger - Post, Thomas Flatt - SwissICT, Franz Grüter - Nationalrat, Peter Grütter - Asut, Marco Huwiler - Accenture, René Hüsler - HSLU, Marianne Janik - Microsoft, Gabriela Keller - Ergon, Christian Keller - IBM, Andreas Knöpfli - Swico, Joël Mesot, ETH Zurich, Stefan Metzger - Cognizant, Cédric Moret - Elca, Christophe Nicolas - Kudelski, Marcel Stalder - Chain IQ, Martin Vetterli - EPFL, Marc Walder - Ringier, Patrick Warnking - Google, Roger Wüthrich-Hasenböhler - Swisscom, Anja Wyden Guelpa - Civiclab.

Eine der ersten Reaktionen auf die Fusion kommt vom Wirtschaftsverband der ICT- und Online-Branche Swico. In einer Aussendung schreibt dessen Geschäftsführerein Judith Bellaiche unter anderem: "Als Mitglied von ICTswitzerland und im Interesse unserer Mitglieder begrüsst Swico diese Vereinigung der grossen Kräfte zugunsten der Digitalisierung. Ein Dachverband 'auf Augenhöhe' mit anderen grossen Wirtschaftsverbänden stärkt die Position der Digitalbranche in der Gesamtwirtschaft sowie den öffentlichen Dialog zu Digitalthemen."



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