Fusion von T-Mobile US und Sprint ist in trockenen Tüchern (Symbolbild: Pixabay/ Piro4d)

Nach einer rund zweijährigen kartellrechtlichen Zitterpartie ist die Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem kleineren US-Wettbewerber Sprint endlich in trockenen Tüchern. Die Unternehmen gaben den offiziellen Abschluss des seit April 2018 geplanten Mega-Deals bekannt. Dadurch entsteht ein neues Schwergewicht im US-Mobilfunkmarkt, das die Jagd auf die Branchenführer Verizon und AT&T eröffnen will. Gemeinsam bringen es T-Mobile und Sprint nach eigenen Angaben auf 140 Millionen Kunden und einen Börsenwert von rund 110 Milliarden Dollar.

Die Fusion vereint die dritt- und viertgrössten US-Telefonanbieter, was von Anfang auf grossen wettbewerbsrechtlichen Widerstand stiess. Es kostete viel Zeit und erhebliche Zugeständnisse, bis das US-Justizministerium unter strengen Auflagen zustimmte und die Branchenaufsicht FCC grünes Licht gab. Selbst danach klagte noch ein Bündnis von US-Bundesstaaten, das Jobverluste und Preiserhöhungen befürchtete. Im Dezember kam es in New York zum Showdown vor Gericht, im Februar fiel dann das Urteil zugunsten von T-Mobile und Sprint.

Geführt wird die neue T-Mobile wie vom Unternehmen zuvor bereits angekündigt von Mike Sievert, der bislang als Vorstand für das Tagesgeschäft zuständig war. Der bisherige Chef John Legere tritt ab, soll aber zunächst noch als Vorsitzender des Verwaltungsrats an Bord bleiben. Der schillernde und exzentrische Top-Manager – Markenzeichen Lederjacke und Magenta-Shirt – hatte den Spitzenjob seit 2012 inne. Legere brachte die einst schwächelnde und verlustreiche US-Sparte der Telekom mit aggressiven Marketingmethoden wieder auf Kurs. Bei Anlegern kam der Abschluss der Fusion gut an, die Aktien von T-Mobile und Sprint reagierten im negativen Gesamtmarkt mit Kursgewinnen.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals