Frontex-Hauptsitz in Warschau (Bild: Adrian Grycuk/CC BY-SA 3.0)

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex ist mit einer Beschwerde des Europäischen Datenschutzbeauftragten (EDPS) Wojciech Wiewiórowski konfrontiert. Wiewiórowski kritisiert, dass der Umzug von IT-Services in die Cloud-Infrastruktur von Microsoft und Amazon keiner Datenschutzprüfung unterzogen worden sei. Eine Untersuchung sei laut dem EDPS bereits im Juni 2020 eingeleitet worden, nachdem Frontex-Chef Fabrice Leggeri ihn über die Entscheidung informiert hatte.

Grund dafür sei die Notwendigkeit gewesen, sowohl aktuelle als auch künftige Aufgaben der Agentur zu unterstützen, die von der 2019 eingeführten Frontex-Regulierung vorgeschrieben wurden. Die Entscheidung sei deshalb auf ein hybrides Cloud-Modell gefallen, das aus Microsoft Office 365, den Amazon Web Services und Microsoft Azure bestehen soll. Das Problem dabei: Vor der Implementierung dieser Änderungen wurde keine Datenschutzüberprüfung durchgeführt. Grund dafür sei laut Frontex der Zeitdruck gewesen, wegen dem es unmöglich gewesen sei, den Datenschutzbeauftragten im Vorfeld zu konsultieren.

Die Rüge soll Frontex laut den Berichterstattern bereits am 1. April erreicht haben. Laut dieser sei es durch die Implementierung von Office 365 zu Verstössen gegen die Datenschutzverordnung für "Organe, Einrichtungen und sonstige Stellen der Union" gekommen.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals