Amazon: Frankreich lehnt Kurzarbeit ab (Bild: Pixabay)

Der Online-Versandhändler Amazon bekommt in Frankreich für mehrere Logistikzentren keine Kurzarbeit genehmigt. Ein entsprechender Antrag sei vom Arbeitsministerium abgelehnt worden, bestätigte Amazon. Der Gerichtsstreit um Coronavirus-Sicherheitsvorkehrungen wirke sich auf die Tätigkeit Amazons aus. In diesem Zusammenhang sei die Kurzarbeit beantragt worden, von der andere Unternehmen profitiert haben, erklärte der Konzern.

Der Antrag sei abgelehnt worden, weil die Schliessung der Logistikzentren nicht damit verbunden sei, dass weniger bestellt werde, sondern mit einer Gerichtsentscheidung, erklärte das Ministerium die Entscheidung. Für diesen Fall sei Kurzarbeit nicht geplant. Hintergrund ist ein Rechtsstreit des Online-Händlers über Schutzmassnahmen für die Angestellten in Logistikzentren.

Ein Berufungsgericht hatte Ende April entschieden, dass Amazon weiterhin nur Bestellungen von bestimmten Artikeln entgegennehmen darf. Diese Auflage gelte solange, bis der Konzern seine Schutzmassnahmen verbessert habe. Es bestätigte damit weitgehend eine vorangegangene Entscheidung eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre. Amazon hatte dagegen Berufung eingelegt und seine Logistikzentren in Frankreich vorerst geschlossen.

Es werde erwartet, dass die Schliessung noch bis zum 8. Mai fortgesetzt werde, teilte das Unternehmen mit. Ursprünglich war eine Schliessung bis zum 5. Mai geplant. Zudem sei für heute ein Treffen mit Arbeitnehmervertretern geplant. Die Gerichtsentscheidung war von der Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires erwirkt worden.