Nach einem Gerichtsstreit über Coronavirus-Schutzmassnahmen ist eine Wiedereröffnung französischer Logistikzentren des Online-Versandhändlers Amazon in Sicht. Es werde daran gearbeitet, dass in den Logistikzentren ab dem 19. Mai schrittweise die Arbeit wieder aufgenommen werde, teilte Amazon mit. Dies erfolge in Absprache mit Gewerkschaften und Betriebsräten. Das sei ein "positiver Schritt", teilte Amazon mit. Hintergrund der Schliessung war ein Rechtsstreit des Online-Händlers über Schutzmassnahmen für die Angestellten.

Amazon hatte Mitte April nach einer Entscheidung eines Gerichts im Pariser Vorort Nanterre seine Logistikzentren vorerst geschlossen. In dem Urteil wurde erklärt, das Unternehmen habe die Schutzmassnahmen nicht ausreichend erfüllt. Amazon darf seither nur Bestellungen von bestimmten Artikeln entgegennehmen. Ein Berufungsgericht bestätigte die Entscheidung.

Amazon rechtfertigt die Schliessung der Logistikzentren damit, dass selbst wenn versehentlich nur eine niedrige Zahl der nicht erlaubten Artikel versandt würde, dem Konzern eine Milliardenstrafe drohe. Amazon habe nun fünf Wochen lang wiederholt Klarstellungen und Informationen zu den Sicherheitsmassnahmen gegeben, teilte der Konzern mit. Die Gerichtsentscheidung war von der Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires erwirkt worden.