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Hacker haben nach einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks (NDR) Cyberangreifern ist es gelungen, in die Computersystem eines französischen Bauunternehmens einzudringen und Dokumente zu Atomanlagen, Gefängnissen und Strassenbahnnetzen zu erbeuten. Der betroffene Konzern Ingerop mit Hauptsitz in der Nähe von Paris habe den Angriff bestätigt, berichtete der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Ingerop ist weltweit an grossen Bauprojekten beteiligt.

Der von den Hackern kopierte Datensatz, der dem NDR vorliege und von NDR-Reportern gemeinsam mit der "Süddeutschen Zeitung“ und "Le Monde“ ausgewertet worden sei, umfasse insgesamt mehr als 65 Gigabyte, heisst es. Darunter befänden sich Pläne der Standorte von Videokameras, die in einem französischen Hochsicherheitsgefängnis eingesetzt werden sollten, Unterlagen zu einem geplanten Atommüll-Endlager im Nordosten Frankreichs und persönliche Informationen zu mehr als 1.200 Ingerop-Mitarbeitern. Auch einige firmeninterne E-Mails seien Teil des Datenlecks, so der NDR.

Insgesamt handelte es sich um mehr als 11.000 Dateien, die nach NDR-Angaben aus einem Dutzend Projekten stammen, an denen die Firma arbeitet. Darunter seien vor allem Bauvorhaben in Frankreich, aber auch Projekte in Spanien und Südamerika, berichtete der NDR unter Berufung auf eine Sprecherin von Ingerop. Das Unternehmen habe nach eigenen Angaben die betroffenen Kunden über den Datendiebstahl in Kenntnis gesetzt und nicht näher genannte Sicherungsmassnahmen eingerichtet.