Symbolbild: Pixabay/sbtlneet

Ein Forscherteam aus Israel hat mit einem 3D-Drucker ein Miniherz aus menschlichem Gewebe hergestellt. Der Prototyp, dessen Zellen sich allerdings noch nicht synchron zusammenziehen können, habe die Grösse eines Hasenherzens, erläutert der Studienleiter Tal Dvir von der Universität Tel Aviv. Das Herz bestehe aus Gewebe und Blutgefässen und verfüge über Kammern.

Gemäss Dvir sei es vergleichbar mit dem Herz eines menschlichen Fötus. Die Forscher stellten ihre Entwicklung im Fachblatt "Advanced Science" vor. "Wir entnehmen per Biopsie Fettgewebe eines Patienten", erläuterte der Biotechnologe Dvir den Prozess. Dann würden zelluläre und nicht zelluläre Bestandteile getrennt. "Die Fettzellen werden zu Stammzellen umprogrammiert, diese differenzieren sich wiederum in Herzzellen, Endothelzellen und andere." Das extrazelluläre Material wie Strukturproteine wurde zu Hydrogelen verarbeitet, die dann mit den verschiedenen Zelltypen vermischt wurden. Aus diesen „Biotinten“ erzeugte der 3D-Drucker dann das Miniherz.

Wie Dvir betont, sei das Herz komplett kompatibel mit dem Patienten, weil es aus seinem eigenen Gewebe geschaffen ist, und werde deshalb keine Immungegenreaktion auslösen. "Es ist das erste Mal, dass ein ganzes Herz mit Zellgewebe und Blutgefässen gedruckt wurde." In ähnlichen Versuchen seien bisher nur synthetische Stoffe und anderes natürliches Gewebe verwendet worden.

In der Folge wollen die Forscher den Prototyp nun in einem speziellen Bioreaktor reifen lassen. Binnen eines Jahres sollen solche Herzen in Tierversuchen getestet werden, bei Hasen und Ratten. Bis zu einem möglichen klinischen Einsatz beim Menschen dauere es noch viele Jahre, konstatiert Dvir abschliessend.



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