Bild: Polar

Weil sensible Daten von Soldaten und Geheimdienstmitarbeitern im Internet aufgetaucht sind, hat die finnische Fitness-App "Polar" nun ihre Standortbestimmungsfunktion deaktiviert. „Wir können westliche Militärangehörige in Afghanistan über die Polar-Seite finden“, lässt Sicherheitsexperte Foeke Postma in einem Blogbeitrag nach einer Recherche mit der niederländischen Nachrichtenseite De Correspondent wissen.

Demnach sei es möglich, mit nur wenigen Klicks einen hochrangiger Offizier beim morgendlichen Joggen auf einem Luftwaffenstützpunkt mit Atomwaffen ausfindig zu machen. Gefunden wurden Daten von rund 6.000 Polar-Nutzern, darunter Soldaten verschiedener Länder sowie Mitarbeiter der US-Bundespolizei FBI und des Auslandsgeheimdienstes NSA. Die gefundenen Daten beinhalteten unter anderem Privatadressen von US-Bürgern in der internationalen Sicherheitszone in Bagdad und russischer Soldaten auf der Krim.

Dazu hat Polar darauf hingewiesen, dass nur die Daten von Nutzern veröffentlicht worden seien, welche die Standortbestimmung eingeschaltet hätten. Im Jänner hatte das Pentagon eine Überprüfung der Nutzung von Fitness-Apps durch Armeeangehörige angekündigt. Zuvor war eine Karte mit Bewegungsprofilen von US-Soldaten in Konfliktregionen durch einen Dienst der Firma Strava Labs veröffentlicht worden.