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Bei ihrer Untersuchung des Beschattungsskandals der Credit Suisse interessiert sich die Eidgenössiche Finanzmarktaufsicht Insidern zufolge auch für Handydaten mehrerer Verwaltungsräte und Konzernleitungsmitglieder der Grossbank. Die Finma habe Daten zum elektronischen Nachrichtenverkehr über die Mobiltelefone der betreffenden Personen angefordert, sagten drei mit der Sache vertraute Personen. Um welche Verwaltungsräte und Manager es sich handelt, gaben sie nicht preis. Die Finma lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Aufsichtsbehörde hatte im Dezember angekündigt, aufsichtsrechtlich relevante Fragen der Corporate Governance bei der Bank zu klären. Die Finma prüft dabei unter anderem, ob Kontrollmängel die Überwachung der früheren Konzernleitungsmitglieder Iqbal Khan und Peter Goerke im Jahr 2019 ermöglicht hatten. Nach einer internen Untersuchung hatte das Institut Chief Operating Officer Pierre-Olivier Bouee für die Beschattung verantwortlich gemacht und sich von ihm getrennt. Konzernchef Tidjane Thiam habe von alldem nichts gewusst, erklärte die Bank. Wegen des immer grösseren Reputationsschadens nahm der Konzernchef im Februar dennoch seinen Hut.

Im Rahmen ihrer breiter angelegten Untersuchung prüfe die Finma, ob verschlüsselte Messaging-Apps verwendet wurden, um gewisse Unterhaltungen zu verheimlichen, sagte eine Person mit Kenntnis der Untersuchung. Die von der Credit Suisse betraute Anwaltskanzlei Homburger hatte bei der Veröffentlichung eines internen Prüfberichts im Oktober erklärt, die Untersuchung sei nur eingeschränkt möglich gewesen. So seien gewisse Nachrichten gelöscht worden, die über die – von Bouee und Sicherheitsmitarbeitern benutzte – App Threema versandt wurden.