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Der Druck auf die globalen Arbeitsmärkte hat seit 2016 leicht nachgelassen. Grund dafür ist eine steigende Anzahl an gut ausgebildeten Fachkräften, die auch zu einem Umzug ins Ausland bereit sind. Dennoch bleibt der Fachkräftemangel ein wichtiges Thema. Das sind die zentralen Erkenntnisse der sechsten Ausgabe des Hays Global Skills Index, den Hays in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Oxford Economics erstellt hat. Der Report basiert auf einer Analyse von 33 Arbeitsmärkten weltweit.

In der Schweiz fiel die Nachfrage nach Fachkräften im Jahr 2016 gegenüber den Vorjahren laut dem Index etwas niedriger aus, und für 2017 wird nur ein geringfügiger Anstieg prognostiziert. Ein Grund dafür dürfte der nach wie vor starke Franken sein, der exportorientierten Unternehmen zu schaffen macht. Der Druck auf den Arbeitsmarkt wird insgesamt als moderat bewertet, was die Studienautoren auf seine ausgeprägte Flexibilität und auf die im Verhältnis zur Einwohnerzahl hohe Nettozuwanderung zurückführen.

Dessen ungeachtet ist der Schweizer Arbeitsmarkt im internationalen Vergleich äusserst robust. Die Erwerbsquote ist mit 84 Prozent bei den 15- bis 64-Jährigen so hoch wie nie zuvor. Trotz der leichten Entspannung bekunden daher zahlreiche Unternehmen Mühe, geeignete Spezialisten zu finden.

Marc Lutz, Managing Director bei Hays Schweiz, sieht neben dem starken Schweizerfranken und der alternden Gesellschaft die Digitalisierung als wichtigen Faktor für den hiesigen Arbeitsmarkt: "Wir rechnen damit, dass die Digitalisierung der Schweiz zahlreiche Chancen eröffnet, weil sie Strukturveränderungen und die Entstehung neuer Berufszweige begünstigt. Die Grenzen zwischen IT- und Nicht-IT-Branchen werden zunehmend fliessender. Dies spiegelt sich besonders in der Engineering-Branche wider."

Betrachtet man die Ergebnisse der globalen Erfassung, so fällt auf, dass weltweit immer mehr Arbeitskräfte flexible Arbeitsformen für sich entdecken. In den USA hat sich deren Anteil im Laufe des letzten Jahrzehnts um 5 Prozent erhöht, während in Europa die Anzahl freiberuflicher Tätigkeiten im Vergleich zur Gesamtbeschäftigung in den letzten fünf Jahren viermal so schnell gewachsen ist wie zuvor.

Im Hays Global Skills Index werden für jedes Land Werte von 0 bis 10 vergeben, mit denen die Bedingungen auf dem jeweiligen Arbeitsmarkt bewertet werden. Der Wert berechnet sich auf der Grundlage einer Analyse von sieben gleich gewichteten Indikatoren. Jeder Indikator steht für einen eigenen Arbeitsmarktfaktor wie Bildungsniveau, Flexibilität des Arbeitsmarktes oder Lohndruck. Eine Bewertung über 5,0 deutet auf eine überdurchschnittlich angespannte Arbeitsmarktlage hin. Für die Schweiz weist die Studie im Jahr 2017 einen Wert von 4,4 aus, nach 4,3 im Jahr 2016 und 4,6 im Jahr 2015.



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