Facebook will Wahlbeeinflussungen vermeiden (Bild: HDW)

Das weltgrösste soziale Netzwerk Facebook plant die Einführung neuer Instrumente kurz vor der Europawahl, um damit Wahleinmischungen zu verhindern. Ab Ende März werde für politische Anzeigen beim Internetkonzern eine Autorisierung nötig sein, liess Unternehmenssprecher Nick Clegg verlauten. Darüber hinaus werde erkennbar sein, wer für die Werbung gezahlt hat, heisst es.

Laut dem Facebook-Sprecher, der früher britischer Vizeregierungschef war, sollen die neuen Regeln sowohl für Werbung für bestimmte Kandidaten und Parteien als auch für Anzeigen zu „hochpolitisierten Themen wie etwa Einwanderung“ gelten. Die Anzeige selbst und Informationen darüber, wer dafür gezahlt hat und wem sie angezeigt wurde, sollen bis zu sieben Jahre lang öffentlich zugänglich gespeichert werden.

Hintergrund dazu ist, dass Facebook seit der US-Präsidentschaftswahl 2016 enorm unter Druck steht: Die US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland eine koordinierte Manipulationskampagne zur Beeinflussung der Wahl führte – auch über die Sozialen Netzwerke und allen voran Facebook. Es besteht der Verdacht, dass der Kreml auch bei mehreren Wahlen in Europa mitgemischt hat. Vorwürfe dieser Art und eine Reihe von Datenpannen machen dem US-Unternehmen immer mehr zu schaffen. Die nun angekündigten Massnahmen sollen insbesondere die EU-Kommission beruhigen, die im Hinblick auf die Wahl zum EU-Parlament Sorgen geäussert hatte.



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