Big Brother Awards für Facebook und Microsoft (Bild: BigBrotherAwards)

Facebook hat am gestrigen Montag in Wien einen weiteren Big Brother Award bekommen. Die mittlerweile dritte Auszeichnung bekam das Unternehmen in der Kategorie "Kommunikation und Marketing". Facebook habe ein Forschungsprojekt ausgesperrt, das sich der Transparenz von politischer Werbung auf Facebook gewidmet habe. Der IT-Riese habe das damit begründet, dass die Forscherinnen und Forscher ohne Facebooks Erlaubnis automatisch Daten abgegriffen und gesammelt hätten, was gegen die Nutzungsbedingungen des Netzwerkes verstosse und den Datenschutz verletze, hiess es in der Begründung der Big-Brother-Award-Jury.

Die Awards werden alljährlich in fünf Kategorien von quintessenz, Verein zur Wiederherstellung der Bürgerrechte im Informationszeitalter, in Kooperation mit Privacy International und österreichischen Datenschützern vergeben.

In der Kategorie "Business und Finanzen" wurde Microsoft mit einem Award bedacht. Microsoft, das mit Outlook, Teams und anderen Produkten viele Arten der betrieblichen Kommunikation und Zusammenarbeit abdeckt, ermöglicht exzessive Auswertungen. Mit Microsoft "Workplace Analytics" können Firmen analysieren, wie viel Zeit Beschäftigte mit Videokonferenzen, Besprechungen oder E-Mail-Versand verbringen – innerhalb und ausserhalb der Arbeitszeit, hiess es in der Begründung.

Delve, ein anderes Produkt von Microsoft, nutze diese Daten für personalisierte Empfehlungen. Plattformen wie Microsoft Teams oder Slack können Kommunikation für bestimmte Zwecke durch Erweiterungen von Drittherstellern in einer Art strukturieren, die sie zu Systemen der Steuerung und Kontrolle von Abläufen und Arbeitstätigkeiten macht, hiess es.