Facebook untersagt die Veröffentlichung von Wahlwerbung, die vom Ausland finanziert wird (Bild: Pixabay)

Facebook hat in Indonesien vor der Präsidentenwahl am 17. April die Veröffentlichung von Wahlwerbung untersagt, die aus dem Ausland finanziert wird. Damit solle eine ausländische Einflussnahme auf die Abstimmung verhindert werden, teilte das Online-Netzwerk mit. Vor der Parlamentswahl in Kanada im Herbst kündigte der Internetriese Google ebenfalls Einschränkungen an. Das Facebook-Verbot in Indonesien gilt demnach für jegliche Werbung, die sich auf Politiker oder politische Parteien bezieht, sowie auf Versuche, Menschen zur Wahl aufzufordern oder sie davon abzuhalten. Die Überprüfung der Anzeigen und Werbespots werde sowohl maschinell als auch von Mitarbeitern gemacht, hiess es.

In Indonesien tritt Amtsinhaber Joko Widodo bei der bevorstehenden Präsidentenwahl erneut gegen den ehemaligen General Prabowo Subianto an, der ihm schon 2014 unterlegen war. Damals war es im Wahlkampf zwischen den politischen Lagern zu heftigen Streitereien gekommen. Die russische Botschaft in Jakarta hatte im Februar eine Einmischung Moskaus in den aktuellen Wahlkampf bestritten, nachdem Joko dem gegnerischen Lager "russische Propaganda" vorgeworfen hatte. Die Opposition wirft dem Präsidenten dagegen eine allzu grosse Nähe zu China vor.

Im Vorfeld mehrerer wichtiger Wahlen in der Region Asien-Pazifik plant Facebook nach eigenen Angaben zudem eine neue Zentrale in Singapur, um gegen Wahlbeeinflussung, Falschnachrichten und Hassreden im Internet vorzugehen. In Europa stoppte Facebook bereits im Januar Wahlwerbung aus dem Ausland in der Ukraine mit Blick auf die am 31. März bevorstehende Präsidentenwahl. Zur Wahl des Europaparlaments im Mai verspricht Facebook die Einführung von Transparenzmassnahmen, die bereits in den USA gelten. Google seinerseits will vor der Parlamentswahl in Kanada, die spätestens am 21. Oktober stattfinden soll, ganz auf Wahlwerbung auf seinen Plattformen verzichten. Es sei so gut wie unmöglich, die neuen Transparenzregeln zu befolgen, begründete das Unternehmen kanadischen Medienberichten vom Dienstag zufolge seinen Schritt.



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