Facebook-Anwender sind fleissige Spender (Bild: Pixabay)

Die Nutzer der Social Media Plattform Facebook sind offenbar fleissige Spender. Laut Angaben des weltgrössten sozialen Netzwerkes wurden mit Hilfe spezieller Geburtstagsspendenaktionen bisher umgerechnet mehr als 300 Millionen Schweizer Franken eingesammelt.

In den USA und in europäischen Ländern, darunter das DACH-Gebiet, besteht seit September 2017 die Möglichkeit, zum eigenen Geburtstag einen Spendenaufruf für eine gemeinnützige Organisation zu starten. Facebook stockt jede eingebrachte Summe noch selbst mit einem kleinen Betrag auf. Über diese Art von Spendemöglichkeit sind die Fachleute allerdings geteilter Meinung. Roberto Simanowski, Medienwissenschaftler und Autor des Buches "Facebook-Gesellschaft", hält die Spendenaktionen an sich zwar für begrüssenswert – auch weil keine Gebühren fällig werden. Er vermutet aber gleichzeitig ein PR-Interesse von Facebook dahinter. Denn das Netzwerk werde von manchen Kritikern nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica und im Kontext von "Fake News" als Gefahr für die Demokratie wahrgenommen. Auch finanziell könne das Spendentool interessant für Facebook sein: Mit den so gewonnenen Nutzerdaten lasse sich möglicherweise Geld verdienen. Allerdings gibt es dafür keine handfesten Belege.

Der deutsche Medienpsychologe Leonard Reinecke von der Universität Mainz wiederum ist der Ansicht, dass es Nutzern, die Spendenaufrufe veröffentlichten und Geld spendeten, zwar durchaus darum gehen könne, Gutes zu tun. Aber weil der Prozess öffentlich sei, schwinge ein Selbstdarstellungsaspekt mit, sagte er. Nutzer könnten sich so als hilfsbereit und engagiert präsentieren.



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