Instagram: Hartes Vorgehen bei Follower-Kauf (Foto: pixabay.com/ Freestocks)

Facebook klagt gegen ein Unternehmen aus Neuseeland, das auf Instagram unechte Follower verkauft. Instagram ist seit 2012 eine Facebook-Tochter. Die Klage wurde vor ein US-Gericht gebracht und richtet sich gegen die drei Personen, die das Unternehmen Social Media Series Limited leiten. Diese sollen unterschiedliche Firmen und Webseiten verwendet haben, um Instagram-Nutzern falsche Follower zu verkaufen. Das widerspreche laut Facebook den Nutzungsrichtlinien der Plattform. Facebook will solche Services einstellen lassen.

"Gekaufte Follower bringen niemandem etwas, es kann dadurch keine hochwertige Community entstehen. Follower kaufen ist heute sowieso keine gute Strategie mehr. Vor ein paar Jahren war das noch anders. Es gibt heute viele grosse Influencer, die damals eben mal 10.000 Follower gekauft haben, um einen Start-Push zu bekommen", sagt etwa der Influencer-Marketing-Experte Florian Frech.

Laut Frech sieht es für Instagram-Nutzer gut aus, wenn ein Account scheinbar eine grosse Community hat. "Damals hat das vielen geholfen, besser wahrgenommen zu werden. Heute merken User schneller, wenn Follower unecht sind, was einen Account auch unbeliebt macht. Manche nutzen das, um Konkurrenten anzuschwärzen", so Frech. Nutzer kaufen ihren Konkurrenten Follower, um sie zu denunzieren.

Es gibt laut Frech nur zwei Möglichkeiten, dagegen vorzugehen: "Entweder die Blockierungsfunktion oder den Account auf 'Privat' stellen und diese dann einzeln entfernen. Doch Influencer haben den Account nie auf Privat, da im Business-Profil deutlich mehr wichtige Insights zu sehen sind, die dann für Markenkooperationen von Bedeutung sind", erklärt Frech.

Die Klage von Facebook sieht vor, dass Social Media Series Limited seine Aktivitäten einstellt. Einem "Techcrunch"-Bericht nach wurden in den vergangenen Monaten 17 ähnliche Services entdeckt, die über Instagrams eigenes Werbenetzwerk Follower verkauft haben. Instagram habe daraufhin alle Werbungen und Accounts dieser Unternehmen entfernt, sowohl von der eigenen Plattform als auch vom Eigentümer Facebook. Jedoch seien bereits am Tag darauf wieder Werbungen von zwei der Unternehmen aufgetaucht. Facebook selbst setzt momentan viele Massnahmen, um "unauthentisches Verhalten" einzudämmen. Dazu gehört unter anderem das Löschen der Accounts von vier bewaffneten Gruppen in Myanmar.