Symbolbild: Pixabay/CCO

Das weltgrösste soziale Netzwerk Facebook erwägt die Einführung eines separaten Bereichs für Medieninhalte. Zweck des Unterfangens sei es, "hochwertige und vertrauenswürdige News" hervorzuheben, erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg in einem Gespräch mit dem Springer-Chef Mathias Döpfner. Dabei schloss er auch Lizenzzahlungen an teilnehmende Medienunternehmen nicht aus.

Allerdings stehe man mit dem Plan noch ganz am Anfang und Facebook wolle ihn gemeinsam mit der Branche entwickeln, betonte Zuckerberg. In Facebooks Einstellung zu Medieninhalten hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Änderungen gegeben. Zunächst wurde das Onlinenetzwerk zu einer immer wichtigeren Plattform für Medienunternehmen, um Nutzer zu erreichen. Doch dann wurde Facebook unter anderem im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 für die massenhafte Verbreitung gefälschter Nachrichten missbraucht – und musste einräumen, schlecht darauf vorbereitet gewesen zu sein. Vor gut einem Jahr kündigte Zuckerberg an, Beiträge von Familie und Freunden sollten in den Newsfeeds der Nutzer mehr Gewicht als Medieninhalte erhalten. Die Idee eines abgetrennten Bereichs für Medieninhalte – diesen Weg geht unter anderem der Konkurrent Snapchat – lehnte Facebook damals noch ab.

Döpfner betonte, für Medienunternehmen seien ein funktionierendes Geschäftsmodell und der direkte Zugang zu Nutzern besonders wichtig. Attraktive Konditionen für Verlage würden auch dazu beitragen, dass hochwertige Inhalte auf die Plattform kommen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Medienkonzerns Axel Springer. In Anlehnung an die EU-Urheberrechtsreform sprach er an, dass Facebook als Plattform eine Lizenz für Medieninhalte erwerben müsste. Der Facebook-Chef sagte, man werde darüber nachdenken.



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