Über ständige Statusupdates lassen sich Nutzer von Facebook, Twitter oder anderen sozialen Netzwerken über die Aktivitäten ihrer Freunde informieren. Für immer mehr Anwender soll das ein Grund dafür sein, dass sie Angst haben, Dinge zu verpassen, glauben Verhaltensforscher. Für das Phänomen gibt es bereits einen Namen: Die Abkürzung „Fomo“ steht für "fear of missing out" - die Angst, etwas zu verpassen. Dahinter steht das Gefühl bei den Nutzern, falsche Entscheidungen darüber zu treffen, wie sie ihre Zeit verbringen, so Psychologe und Verhaltensforscher Dan Ariely von der Duke University, gegenüber der New York Times.

Soziale Netzwerke informieren so direkt und genau über Aktivitäten von Freunden, dass man - anders als bei einem Gespräch in dem jemand nur darüber erzählt - zeitgleich erfährt was passiert. Wenn jemand ein Foto sieht, auf dem Freunde ohne ihn eine Flasche Wein trinken, dann fällt es nicht schwer, sich vorzustellen, wie es wäre, dabei zu sein, so Ariely. Das wiederum sei die Motivation auch selbst Fotos oder Kommentare über eigene Aktivitäten zu veröffentlichen, um sein eigenes Leben interessanter darzustellen.

"Soziale Software ist sowohl die Ursache, als auch die Heilung von Fomo", so Caterina Fake, Mitgründerin von Flickr. Es ist ein Kreislauf. Andere glauben, dass schon alleine die Menge an Information, die über die Netzwerke verfügbar ist, eine Überforderung darstellt und hinter dem Phänomen Fomo steckt. "Wir sind es nicht gewöhnt, alles zu sehen, was in der Welt passiert", so Kevin Systrom, Geschäftsführer von Instagram. "Der Mensch kann nur mit einer gewissen Menge an Information umgehen."



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