Smart Farming: Joint Innovation Center (Bild: zVg)

Mit Fenaco, Agroscope, der Fachhochschule OST sowie Sunrise UPC und Huawei haben sich fünf Organisationen zusammengeschlossen, um künftig smarte Technologien auf der Basis von 5G für die Schweizer Landwirtschaft zu pushen. Gemeinsam realisieren die fünf Partner ein Innosuisse-Projekt zur Bekämpfung von Unkraut mittels Drohnen und Landwirtschaftsrobotern. Im Joint Innovation Center von Sunrise UPC und Huawei habe man in diesem Zusammenhang den "Smart Farming"-Bereich erweitert. Er zeigt aktuelle Anwendungen auf und soll den Nutzen der Technologien für mehr Nachhaltigkeit und Effizienz in der Landwirtschaft erlebbar machen, heisst es dazu.

5G schaffe dank geringer Latenzzeiten, der Übertragung immenser Datenvolumen und der hohen Menge an gleichzeitigen Verbindungen die Voraussetzungen dafür, dass das "Internet of Things" in der Landwirtschaft Einzug halte, so die Aussender. In Kombination mit weiteren smarten Technologien wie Cloud, Big Data, Künstliche Intelligenz, Bilderkennung, Sensor- und Drohnentechnik sowie Robotik und autonomen Fahrzeugen würden Anwendungen ermöglicht, welche die Umweltbelastung durch Pflanzenschutzmittel reduzierten sowie zu schonender Nutzung natürlicher Ressourcen, zu gesteigertem Tierwohl und zu höheren Erträgen der Landwirte bei gleichzeitiger Kosteneinsparung führen würden.

Am Beispiel eines Innosuisse-Projekts zur Unkrauterkennung und -bekämpfung wollen die fünf Partner die Kombination dieser Technologien erproben. Konkret gehe es um die sogenannten Blacken, einer Ampferart, die andere Gewächse verdrängt. Die Pflanzen werden per Drohne fotografiert und die Rohdaten über 5G-Datenverbindungen in die Cloud geladen. Dort werden sie in Echtzeit analysiert und identifiziert. Die Ergebnisse werden zurück auf den Acker gespielt, wo ein Traktor oder Landwirtschaftsroboter per GPS zum Unkraut navigiert wird und es bekämpft. Die Unkrautbekämpfung erfolge durch dieses Vorgehen sehr präzise. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln könnd um bis zu 90 Prozent reduziert werden, heisst es. In einem weiteren Entwicklungsschritt soll das Pflanzenschutzmittel durch Heisswasser ersetzt werden. Die Erkennung der Pflanzen werde durch den Einsatz neuronaler Netze und selbstlernender Algorithmen immer genauer. Zugleich würden die Datenmengen immens ansteigen. Die Kombination von 5G, Big Data und Cloud-Technologie sei daher essenziell für das Gelingen dieses Innovationsprojekts.

Thomas Anken, Head of Digital Production bei Agroscope, sieht grosses Potenzial für 5G und die datengetriebene Landwirtschaft: "Die Landwirtschaft wird künftig datenbasierter arbeiten. Für die zentrale Auswertung dezentral gesammelter Daten ist eine schnelle und hochvolumige Datenübertragung entscheidend. Hierfür und auch um autonome Geräte zu steuern und zu überwachen, ist eine gute Konnektivität, wie sie nur 5G bietet, essenziell."

Dejan Seatovic, Institutspartner am ILT Institut für Laborautomation und Mechatronik und Professor im Studiengang Maschinentechnik und Innovation an der OST - Ostschweizer Fachhochschule in Rapperswil, ist sich sicher: "Die Entwicklungen in der Bilderkennung und im autonomen Fahren, an denen wir arbeiten, sind nur mit einer ausgebauten 5G-Infrastruktur machbar. Noch stehen wir am Anfang autonomer, kollaborativer Robotiksysteme für mehr Ökologie und Effizienz. Das Ziel ist die Automatisierung und Digitalisierung bäuerlicher Arbeiten und Prozesse für eine nachhaltige Zukunft der Schweizer Landwirtschaft."



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