Ex-Wirecard-Boss Markus Braun (Bild: Wikipedia/ Leo Molatore/ CCO)

Der Untersuchungsausschuss zum Bilanzskandal beim ehemaligen DAX-Unternehmen Wirecard beharrt darauf, dass dessen früherer Chef Markus Braun zur Vernehmung nach Berlin gebracht wird. Eine entsprechende Stellungnahme reichten die Mitglieder gestern beim Bundesgerichtshof ein. Braun, der in Bayern wegen Betrugsverdachts in Untersuchungshaft sitzt, hatte sich gerichtlich gegen die Vorladung nach Berlin gewehrt.

Braun will lediglich per Video aussagen – und hatte das unter anderem mit der Coronaviruspandemie begründet. Für eine persönliche Aussage müsste Braun nach Angaben seines Anwalts nicht nur von Augsburg nach Berlin und wieder zurück gebracht werden, sondern auch mindestens zwei Nächte in Berliner Gefängnissen verbringen. Dies, zusammen mit einem mehrstündigen Aufenthalt in einem Bundestags-Sitzungssaal, bedeute wegen des Virus ein unvertretbares Gesundheitsrisiko. Er vermute, dem Ausschuss gehe es vor allem um das Spektakel, einen Untersuchungshäftling zu vernehmen.