Europäische Internet-Firmen warnen vor Einführung einer Digitalsteuer (Symbolbild: Pixabay/Geralt)

Europäische Internet-Unternehmen wie Spotify, Zalando und Booking.com haben eindringlich vor der Einführung einer europäischen Digitalsteuer gewarnt. Eine solche Steuer würde das Wachstum europäischer Firmen gefährden und ihre Wettbewerbsfähigkeit im globalen Wettbewerb schwächen, erklärten die Chefs von insgesamt 16 Unternehmen in einem Brief an die EU-Finanzminister. Die EU-Kommission hatte im März eine Abgabe von drei Prozent des Umsatzes von Internetkonzernen in den EU-Staaten vorgeschlagen. Am Montag hatte Grossbritannien angekündigt, nach dem Austritt aus der EU eine eigene Digitalsteuer für Internetkonzerne einzuführen.

Die Kommission möchte Werbeeinnahmen und Einnahmen aus dem Handel mit Nutzerdaten besteuern. Im Fokus der Massnahmen liegen US-Internetriesen wie Google, Apple und Amazon. So soll verhindert werden, dass Konzerne in EU-Ländern weiterhin Milliarden umsetzen, die Gewinne dort aber kaum versteuern.

Eine Digitalsteuer würde zu doppelter Besteuerung und Willkür führen, warnten die europäischen Firmenchefs in ihrem Brief. Etwa sei nicht klar, wie der Umsatz der Firmen in einzelnen Ländern berechnet werden soll. So drohten Unsicherheit und Kapitalmangel, Innovation würde unterbunden und der angestrebte digitale EU-Binnenmarkt untergraben.



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