EU soll zu einem Umschlagplatz für Datenverarbeitung werden (Bild: Fotolia/ Birgit Korber)

Die europäischen Digital- und Telekommunikationsminister wollen Europa zu einem internationalen Umschlagplatz für Datenverarbeitung machen. Dazu haben sich die Minister bei einem virtuellen Treffen unter der Leitung des deutschen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für die Gründung einer Europäischen Cloud-Föderation ausgesprochen. Von den 27 EU-Mitgliedsstaaten unterzeichneten 25 Länder die gemeinsame Erklärung.

Altmaier sagte, die Vertreter der beiden fehlenden Länder – Zypern und Dänemark – müssten die Erklärung vor der Unterzeichnung noch im Heimatland abstimmen. Die EU reagiert damit auf einen grossen technischen Paradigmenwechsel der vergangenen Jahre. Viele Unternehmen und Organisationen lagern Computer-Rechenleistungen, Datenspeicher und Datenbanken sowie Anwendungen zur Analyse von Daten über das Internet in die "Cloud" aus.

Im globalen Wettbewerb hat die EU allerdings gegen Cloud-Anbieter aus den USA und China wenig entgegenzusetzen. Mit Amazon (AWS), Microsoft (Azure) und Google kommen drei der vier weltgrössten Anbieter aus den Vereinigten Staaten. Aus China heraus versucht Alibaba seine dominante Position auf dem heimischen Markt auch in einen Exporterfolg umzuwandeln.

In dem von der EU-Kommission aufgesetzten Papier, das zwischen den Mitgliedstaaten verhandelt wurde, verpflichten sich die Länder, in die nächste Generation von vertrauenswürdigen, sicheren und energieeffizienten Cloud- und Datenverarbeitungstechnologien zu investieren. Die Mitgliedsstaaten beauftragen die EU-Kommission, Cloud-Strategien innerhalb der EU zu vereinheitlichen. Ausserdem sollen Anstrengungen in der Entwicklung von Technologie zur Künstlichen Intelligenz gebündelt werden.