Macht Zugeständnisse: Amazon (Bild: Amazon)

Im EU-Wettbewerbsverfahren hat sich der US-amerikanische Online-Versandhandelsriese Amazon bereit erklärt, Zugeständnisse zugunsten anderer Händler auf seiner Plattform zu machen. Unter anderem verpflichtete sich Amazon dazu, keine nicht-öffentlichen Daten der Händler zur Gestaltung eigener Angebote zu verwenden. Dass Amazon auf Basis solcher Informationen zum Beispiel Produkte unter Eigenmarken herausbringe und die Händler damit unter Druck setze, war einer der Vorwürfe, die die Wettbewerbsuntersuchung ausgelöst hatten.

Darüber hinaus will der Internet-Gigant künftig einen "diskriminierungsfreien" Zugang zur Teilnahme am Prime-Programm von Amazon ermöglichen, über das Abo-Kunden auch Artikel anderer Händler kostenlos geliefert bekommen. Prime-Händler sollen auch selbst auswählen können, mit welchem Versanddienst ihre Waren zugestellt werden. Und in der sogenannten "Buy Box" mit hervorgehobenen Artikeln solle neben dem Gewinner der Auktion auch der zweitplatzierte Händler Platz finden, wenn sein Angebot bei Preis oder Lieferung erheblich anders ist.

Laut einer Mitteilung der EU-Kommission werde nun bis zum 9. September die Meinung der Amazon-Rivalen zu den Zusagen eingeholt. Amazon streicht hervor, dass man zwar mit "etlichen" Schlussfolgerungen der Kommission weiter nicht einverstanden sei, aber man habe konstruktiv daran gearbeitet, die Bedenken der Behörde aus dem Weg zu räumen.