Die europäischen Wettbewerbshüter sehen Insidern zufolge die 4,8 Mrd. Euro schwere Übernahme des niederländischen Chipherstellers Gemalto durch den französischen Rüstungskonzern Thales kritisch: Am 23. Juli will die EU-Kammission eine vertiefte Überprüfung des Zukaufs einleiten. Thales habe sich geweigert, Zugeständnisse zu machen, um Bedenken wegen Überlappungen mit Gemalto aus dem Weg zu räumen. Die Frist dafür sei am 16. Juli abgelaufen. Die EU-Kommission wollte sich dazu nicht äussern, bei Thales war zunächst keine Stellungnahme erhältlich.

Thales hatte Ende 2017 mit seinem Angebot den IT-Dienstleister Atos ausgestochen, der ebenfalls im Rennen um Gemalto war. Durch den Zusammenschluss von Thales und Gemalto entsteht ein globaler Anbieter von Cyber-Sicherheit mit einem Umsatz von jährlich rund 3,5 Mrd. Euro. Thales will zusätzlich auch 800 Mio. Euro an Schulden von Gemalto übernehmen. Gemalto stellt unter anderem Chip- und Magnetstreifenkarten wie SIM-Karten für Handys, Kreditkarten sowie Gesundheitskarten her.