Drei Jahre nach dem formalen Start der Untersuchung gegen Googles Betriebssystem Android gibt es nun ein Urteil, und dieses bringt die bisher höchste Strafe, die die EU-Kartellwächter je verhängt haben: Google muss für die unfaire Ausnutzung seiner Marktmacht rund um Android eine Strafe in der Höhe von 4,34 Milliarden Euro zahlen, verkündete EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch. Konkret habe Google mit drei illegalen Massnahmen den Wettbewerb negativ beeinflusst.

Im aktuellen Fall geht es um das Mobilbetriebssystem Android und Googles Vorgaben an Gerätehersteller, die darauf setzen. Wie Vestager erklärte, wird Google vorgeworfen, Android dazu verwendet zu haben, die marktbeherrschende Stellung seiner Suchmaschine zu festigen. Android wird von Google entwickelt und den Smartphone-Herstellern kostenlos zur Verfügung gestellt. Die müssen aber auf ihren Geräten bestimmte Dienste des Konzerns vorinstallieren, darunter die Google-Suche und den Web-Browser Chrome.

Ausserdem muss Google die Praxis einstellen, Herstellern finanzielle Anreize zu gewähren, wenn die ausschliesslich die Google-Suche vorinstallierten. Google darf auch Hersteller von Mobilgeräten nicht mehr an der Nutzung jeglicher alternativer Android-Versionen hindern (Android-Forks). Sollte der US-Konzern dem nicht nachkommen, drohen Zwangsgelder von bis zu 5 % des durchschnittlichen weltweiten Tagesumsatzes von Alphabet, der Muttergesellschaft von Google.

Google muss die beanstandeten Praktiken nun innerhalb von 90 Tagen abstellen.



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