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Die europäische Kommission hat laut einer Mitteilung von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager eine förmliche Untersuchung gegen Facebook wegen des Verdachts auf Wettbewerbsverstösse im Zusammenhang mit dem Kleinanzeigendienst "Facebook Marketplace" eingeleitet.

Über den Marketplace können die Nutzer des sozialen Netzwerks privat Waren voneinander kaufen und verkaufen. Die EU-Kommission will nach eigenen Angaben abklären, ob Facebook seine Stellung auf anderen Märkten für diesen Dienst wettbewerbswidrig ausnutzt. Wenn Konkurrenzunternehmen bei Facebook für ihre Dienste Werbung trieben, könnte Facebook in Besitz wirtschaftlich wertvoller Daten gelangen und diese dann gegen Wettbewerber nutzen, lautet der Verdacht.

Der Zuckerberg-Konzern selber hält das Verfahren für unbegründet. "Wir werden weiter voll mit der Untersuchung kooperieren, um zu zeigen, dass sie grundlos ist", erklärte das weltgrösste soziale Netzwerk dazu. Zu den Vorwürfen hiess es seitens des US-Internetgiganten nur: "Wir entwickeln immer neue und bessere Dienste, um die sich entwickelnde Nachfrage der Menschen zu decken, die Facebook nutzen. Marketplace und Dating bieten den Menschen mehr Auswahl, und beide Produkte funktionieren in einem sehr kompetitiven Umfeld mit vielen großen Anbietern."

Die EU-Kommission hingegen erklärte: "Nach Abschluss ihrer vorläufigen Untersuchung kann die Kommission nicht ausschliessen, dass Facebook den Wettbewerb im Bereich der Online-Kleinanzeigendienste verfälscht." So könnte das Netzwerk etwa aus den Werbeaktivitäten seiner Wettbewerber genaue Informationen über Vorlieben der Nutzer ableiten. Diese Informationen könnten dann genutzt werden, um Facebook Marketplace zu optimieren.