Das europäische Forschungs- und Entwicklungsprojekt OpenGPT-X hat unter dem Namen "Teuken-7B" ein grosses KI-Sprachmodell veröffentlicht und auf der Plattform "Hugging Face" als Open-Source-Software frei zum Herunterladen bereitgestellt.
OpenGPT-X wurde anfangs 2022 mit dem Ziel gestartet, ein grossen KI-Sprachmodell zu entwickeln, das den Anforderungen europäischer Werte, Datenschutzstandards und sprachlicher Vielfalt gerecht werde. Das daraus entstandene "Teuken-7B" ist eines der wenigen KI-Sprachmodelle, die komplett multilingual entwickelt wurden. Das Training erfolgte am Supercomputer Juwels am Forschungszentrum Jülich. Dabei kamen etwa zur Hälfte nicht-englische Daten sowie alle 24 europäischen Amtssprachen zum Einsatz. Insgesamt umfasst das Modell sieben Milliarden Parameter.
Das Projekt wurde vor dem Hintergrund lanciert, dass bislang fast alle relevanten KI-Sprachmodelle der westlichen Welt aus den USA stammen. Allen voran GPT-4 von OpenAI, sowie weiters Claude vom KI-Start-up Anthropic, Grok von Elon Musks xAI sowie Llama vom Facebook-Konzern Meta und Gemini von Google. Schätzungen von Fachleuten zufolge verfügt allein die GPT-Variante GPT-4o von OpenAI über rund 200 Milliarden Parameter.
Das nun publizierte europäische Modell "Teuken-7B" soll weltweit frei zur Verfügung stehen und damit eine aus der öffentlichen Forschung stammende Alternative für Wissenschaft und Unternehmen bieten können. Akteure aus Forschung und Unternehmen können das Open-Source-Modell auch in kommerziellen Projekten verwenden und den Code in ihren eigenen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz nutzen.
Geleitet wird das Projekt OpenGPT-X von den beiden Fraunhofer-Instituten für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) und für Integrierte Schaltungen (IIS). Darüber hinaus sind auch die TU Dresden, das Forschungszentrum Jülich und Unternehmen wie Aleph Alpha und Ionos SE daran beteiligt. "Unser Modell hat seine Leistungsfähigkeit über eine grosse Bandbreite an Sprachen gezeigt, und wir hoffen, dass möglichst viele das Modell für eigene Arbeiten und Anwendungen adaptieren oder weiterentwickeln werden", betont Stefan Wrobel, Institutsleiter am Fraunhofer IAIS.
Konkret wolle man sowohl innerhalb der wissenschaftlichen Community als auch gemeinsam mit Unternehmen unterschiedlicher Branchen einen Beitrag leisten, um den steigenden Bedarf nach transparenten und individuell anpassbaren Lösungen der generativen Künstlichen Intelligenz zu bedienen.
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