Präsentation des Volocopters im Rahmen der IAA 2017 in Frankfurt (Bild: Wikipedia/ Matti Blume)

Am Samstag flog ein als mögliches autonomes Flugtaxi gedachter Ultraleicht-Hubschrauber des deutschen Startups Volocopter erstmals vor Publikum in einer europäischen Stadt, nämlich in Stuttgart. Rund vier Minuten lang drehte das elektrisch angetriebene Vehikel, das mit seinen 18 Rotoren aussieht wie eine Mischung aus Hubschrauber und Drohne, vor dem Mercedes-Museum in Stuttgart seine Runden.

Der Volocopter flog dabei ohne Passagiere. Ein Pilot steuerte das Fluggerät vom Boden aus. Der Flug war Teil eines Forschungsprojekts zur Akzeptanz von Flugtaxis.

Am gleichnamigen Startup mit Sitz in Bruchsal, das ein neues Hubschrauber-Konzept für elektrisch angetriebene personentragende Multikopter, die als autonome Lufttaxis eingesetzt werden sollen, entwickelt, testet und vermarktet, ist auch der Autobauer Daimler beteiligt. Langfristig sollen die Flugtaxis autonom – also ohne menschliches Eingreifen – fliegen. Für einen kommerziellen Betrieb von Flugtaxis fehlt aber noch die Genehmigung. Volocopter-Chef Florian Reuter rechnet damit in zwei bis drei Jahren. Flüge ohne Pilot dürften noch länger auf sich warten lassen.

Der Flug in Stuttgart war Teil eines Forschungsprojekts der Stuttgarter Hochschule für Technik. Ziel ist es unter anderem herauszufinden, was ein möglicher 15-minütiger Taxiflug von der Innenstadt an den Flughafen Stuttgart einmal kosten darf. Eine vergleichbare – bei freien Strassen etwa halbstündige – Taxifahrt liegt bei rund 35 Euro. Dabei gehen die Forscher auch der Frage nach, wer sich überhaupt einem Taxiflieger ohne Piloten anvertrauen würde.

Daimler-Chef Ola Källenius hält fliegende Taxis für eine Lösung der Verkehrsprobleme in den Metropolen. „Ich bin überzeugt, dass wir auf diese Weise das Stauproblem in den Städten auf spezifischen Strecken lösen können“, sagte Källenius.