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Der kriselnde schwedische Netzwerkausrüster Ericsson mit Sitz in Stockholm nimmt Milliardenabschreibungen in Kauf, um sich gegen den harten Wettbewerb in der Branche zu rüsten. Im ersten Quartal würden dadurch Sonderkosten in Höhe von einer Milliarde Franken anfallen. Provisionen werden das Ergebnis im laufenden Quartal mit 7 bis 9 Mrd. schwedischen Kronen (786 Mio. bis 1 Mrd. Franken) belasten, teilte das Unternehmen am gestrigen Dienstag in Stockholm mit.

Der seit einigen Wochen amtierende neue Ericsson-Chef Börje Ekholm will langfristig Kosten sparen und sich auf enger definierte Geschäftsbereiche fokussieren, nachdem Grosskunden unter anderem in Italien und Russland abgesprungen waren. So soll eine komplette Management-Ebene abgeschafft und die Anzahl der Vertriebsregionen von zehn auf fünf reduziert werden. Ericsson führte die derzeit negative Entwicklung auf bestimmte grosse Kundenprojekte zurück. Hinzu kämen in den ersten drei Monaten Umbaukosten von rund 2 Mrd. Kronen.

Ekholm hatte bereits bei Vorlage der Jahreszahlen im Januar gewarnt, dass die aktuell schwierige Lage für die Ausrüstung von Mobilfunknetzen sich zunächst wohl auch 2017 fortsetzen werde. Mit einem Sparprogramm steuert er deshalb gegen und will so die Kosten senken. Zudem wird der Netzwerkausrüster im ersten Quartal einige Vermögenswerte abschreiben. Dies werde das operative Ergebnis bis 4 Mrd. Kronen belasten, hiess es. Das Unternehmen sucht derzeit strategische Möglichkeiten für sein Mediengeschäft.