Musikkassetten (Bild: Pixabay/ Mikes Photography)

Seit der Einführung in den 1960er Jahren wurden schätzungsweise 100 Milliarden Musikkassetten weltweit verkauft. Ihr Erfinder, der Niederländer Lou Ottens, ist nun laut dem Magazin "Rolling Stone" vergangenes Wochenende im Alter von 94 Jahren gestorben. Die Kassette krempelte die Art, wie Menschen Musik hören, vollkommen um. Sie ermöglichte es zum ersten Mal, sich Musik nach den eigenen Vorlieben – "Mixed Tapes" – zusammenzustellen. In den letzten Jahren gab es ein gewisses Revival der Kassette.

Ottens war in den 1960er Jahren Leiter der Produktentwicklungsabeilung bei Philips. In dieser Zeit erfanden er und sein Team die Kassette. 1963 wurde die Erfindung in Berlin bei einer Elektronikmesse präsentiert und wurde rasch zu einem Verkaufsschlager. Ottens war darüber hinaus auch an der Entwicklung der CD beteiligt. 1982, als Philips seinen ersten CD-Player lancierte, verkündete Ottens: "Ab jetzt ist der konventionelle Kassettenrekorder überflüssig." Vier Jahre später ging Ottens in Pension. In einem Interview bekannte der Niederländer einmal, dass er am meisten bedauere, dass Sony und nicht Philips den Walkman, den kleinen, tragbaren Kassettenrekorder, erfunden habe.