Drohne mit Gefieder fliegt wie ein Habicht (Bild: EPFL/ Enrico Ajanic)

Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) haben eine mit künstlichen Federn bestückte Drohne entwickelt, die wie ein Habicht die Lüfte durchpflügt. Zwar haben die Ingenieure von EPFL Robotics schon vor vier Jahren eine von Vögeln inspirierte Drohne entworfen. Doch aufgrund des neuen gefiederten Schwanzes erlangte das im Fachmagazin "Science Robotics" vorgestellte Flugobjekt nun eine bessere Wendigkeit. Das belegen Tests in einem Windkanal und Freiflugversuche.

Um rascher die Richtung wechseln zu können und bei langsamen Flügen nicht auf den Boden zu fallen sowie um den Luftwiderstand bei rasender Geschwindigkeit zu verringern, kann die Drohne im Flug die Form ihrer Flügel und ihres Schwanzes verändern. Als Antrieb dienen dabei nicht Flügelschläge, sondern ein Propeller.

Bei Drohnen denkt man zumeist an Quadrokopter. Diese sind in der Regel mit vier Rotoren ausgestattet, von denen sich je zwei im Uhrzeigersinn und zwei im Gegenuhrzeigersinn drehen. Dadurch sind sie enorm stabil, wendig und können blitzschnell steil nach oben starten. Der Vorteil von geflügelten Drohnen besteht darin, dass sie eine längere Flugzeit besitzen.

Die vom EPFL-Team entwickelte Drohne liege irgendwo dazwischen, erläutert dazu der Robotikforscher Dario Floreano. Die Kombination der Eigenschaften sei besonders nützlich, um in Wäldern oder Städten zwischen Gebäuden hindurch zu sausen. Die Drohne zu bedienen sei jedoch alles andere als einfach. Deshalb wollen die Wissenschaftler das Raubvogel-artige Gerät künftig mithilfe von künstlicher Intelligenz fliegen lassen.