Elon Musk (gezeichnet von Marcinpasnicki/ Pixabay)

Der US-amerikanische Mikroblogging-Dienst Twitter reagiert auf die massive internationale Kritik und schaltet mehrere gesperrte Accounts von US-Journalisten und -Journalistinnen wieder frei. Der neuen Twitter-Eigentümer Elon Musk kündigte den Schritt unter Verweis auf eine Umfrage unter Nutzern des Netzwerks an, bei der sich eine Mehrheit der knapp 3,7 Millionen Teilnehmenden für ein sofortiges Ende der Sperren ausgesprochen hatte.

Die zuvor gesperrten Accounts von Journalisten, unter anderem der "New York Times" (NYT), der "Washington Post" (WP) und von CNN, können bereits wieder aufgerufen werden. "Die Leute haben gesprochen. Die Accounts, die meinen Standort verraten haben, werden jetzt wieder freigeschaltet", twitterte Musk.

Interessant dabei ist, dass sich Elon Musk immer wieder auf die Abstimmungsergebnisse unter Nutzern beruft, wenn er eine Aktion rückgängig macht. Fragt sich, warum er diese User nicht schon zuvor um ihre Meinung fragt, bevor er so eine Aktion setzt.

Die Vereinten Nationen hatten sich nach der Sperre der Journalisten-Accounts zutiefst beunruhigt gezeigt. Reporterinnen und Reporter dürften auf einer Plattform, die vorgebe, ein Raum für Meinungsfreiheit zu sein, nicht durch die willkürliche Sperrung von Konten zum Schweigen gebracht werden, sagte UNO-Sprecher Stephane Dujarric. "Aus unserer Sicht schafft der Schritt einen gefährlichen Präzedenzfall zu einer Zeit, in der Journalisten auf der ganzen Welt Zensur, körperlichen Drohungen und noch Schlimmerem ausgesetzt sind", so Dujarric. Man habe in letzter Zeit einen sehr besorgniserregenden Anstieg von Hassreden, Desinformationen zum Klima und anderen Themen auf Twitter gesehen, so Dujarric weiter. Man bleibe mit Twitter deshalb weiter in Kontakt, werde die Plattform aber weiterhin nutzen, um faktisch korrekte Informationen zu teilen.



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