Schliesst Pleite von Twitter nicht aus: Elon Musk (© Duncan Hill/ CC BY-SA 3.0)

Twitters neuer Eigentümer Elon Musk hat Medienberichten zufolge gegenüber Mitarbeitenden des Mikrobloggingdienstes eine Zahlungsunfähigkeit des Konzerns im nächsten Jahr nicht ausgeschlossen. Twitter könne im kommenden Jahr einen negativen Cashflow von mehreren Milliarden Dollar aufweisen, schrieb etwa die Nachrichtenseite "The Information". Sollte Twitter nicht mehr Geld einnehmen, als er ausgebe, "ist eine Pleite nicht ausgeschlossen", hiess es.

Auch der Branchennewsletter "Platformer" zitierte auf Twitter eine entsprechende Aussage von Musk. Eine Stellungnahme des Tesla-Chefs selbst lag nicht vor. Die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr von einem Insider, dass Musk ein Treffen mit der Belegschaft abhielt.

Gemäss weiterer Berichte verliessen gestern vier weitere Manager in Schlüsselpositionen das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen San Francisco. So der für das Herausfiltern anstössiger Inhalte verantwortliche Yoel Roth, Robin Wheeler, die erst seit Kurzem für die Beziehungen zu Werbekunden zuständig war, sowie der Datenschutzbeauftragte Damien Kieran und die Leiterin der Abteilung Compliance, Marianne Fogarty. Sie folgen auf die Kündigung von Lea Kissner, der ehemaligen Chefin für Informationssicherheit, die ihren Rücktritt bereits zuvor bekanntgab.

Mit grosser Sorge beobachtet die US-Handelskommission FTC das Geschehen, "weil drei Mitarbeiter aus den Bereichen Datenschutz, Informationssicherheit und Compliance gekündigt haben". Douglas Farrar, Direktor für öffentliche Angelegenheiten bei der FTC, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Kein CEO und kein Unternehmen steht über dem Gesetz, und die Unternehmen müssen sich an unsere Zustimmungsbeschlüsse halten."

Bereits im Mai dieses Jahres erklärte sich Twitter bereit, 150 Millionen Dollar zu zahlen, um frühere Vorwürfe der FTC beizulegen. Twitter soll damals private Informationen wie Telefonnummern missbraucht haben, um gezielt Werbung an die Nutzer zu senden. Der Social-Media-Konzern versicherte jedoch gegenüber der FTC, dass die Informationen nur aus Sicherheitsgründen gesammelt worden seien.



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