Twitter: Für mehrere US-Journalisten hat es ausgetwittert (Bild: Pixabay)

Der US-amerikanische Mikrobolgging-Dienst Twitter hat US-Medienberichten zufolge die Konten von mindestens sechs prominenten Journalisten gesperrt, so etwa von Mitarbeitern der "New York Times", der "Washington Post" und des Senders CNN.

Twitter hat erst am Vortag einen Account dicht gemacht, der den Privatjet von Konzernchef Elon Musk verfolgte. Einige der nun suspendierten Journalisten haben den Medienberichten zufolge darüber geschrieben sowie über Musks Äusserung, er und seine Familie seien durch die Weitergabe von Standortdaten gefährdet worden. Vor ihrer Sperrung hatten viele der Journalisten Zehntausende Follower auf der Plattform, heisst es in den "New York Times" (NYT).

Seitens Twitter liegt noch keine Stellungnahem vor, aber in mehreren Tweets schrieb Twitter-Eigentümer Elon Musk in der Nacht zum Freitag, dass für Journalisten dieselben Regeln gelten würden, wie für alle anderen auch. Er bezog sich dabei auf "Doxxing", nämlich die Weitergabe von persönlichen Dokumenten einer Person, einschliesslich Informationen wie ihrer Adresse. "Sie haben meinen exakten Echtzeit-Standort gepostet, im Grunde die Koordinaten für ein Attentat", twitterte Musk, ohne Details oder Beweise zu nennen. Musk sprach von einem Verstoss gegen die Twitter-Nutzungsbedingungen. Unklar war zunächst, ob die Konten dauerhaft gesperrt wurden.

"Die heutige Sperrung der Twitter-Konten einer Reihe prominenter Journalisten, darunter Ryan Mac von der 'New York Times', ist fragwürdig und bedauerlich", erklärte der Sprecher der Zeitung, Charlie Stadtlander. Twitter habe keine Erklärung für den Schritt gegeben. Man hoffe, dass die Sperrungen zurückgenommen würden. "Die impulsive und ungerechtfertigte Sperrung einer Reihe von Reportern, darunter Donie O'Sullivan von CNN, ist besorgniserregend, aber nicht überraschend", hiess es bei CNN.

Das Twitter-Konto, das Musks Privatjet verfolgte, war vom Studenten Jack Sweeney angelegt worden, der dazu mit Hilfe eines automatisierten Computerbots öffentlich zugängliche Flugdaten auswertete. Noch im November verkündete Multimilliardär Musk, er sehe sich der Redefreiheit so sehr verpflichtet, dass er das Konto erlaube, obwohl es ein Risiko für seine Sicherheit darstelle.



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