Nur jedes zweite der 700 grössten Unternehmen in Deutschland wickelt bereits mehr als 50 Prozent seiner Rechnungen digital ab. Etwa ein Viertel setzt derzeit fast noch ausschliesslich auf Papier. Zu diesem ernüchternden Fazit kommt die neue "E-Invoicing"-Studie zur elektronischen Rechnungsverarbeitung von Forschern des Fraunhofer IAO in Zusammenarbeit mit der Comarch.

Der digitale Nachholbedarf bei vielen Unternehmen im grössten Wirtschaftsland der EU ist enorm. Denn bis 2020 soll die elektronische Rechnungsstellung, das sogenannte "E-Invoicing", in ganz Europa zum verbindlichen Standard werden - so zumindest der Plan der EU-Kommission. Bereits ab dem 27. November 2018 treten deshalb die Vorgaben der "Europäischen Norm für die elektronische Rechnungsstellung" in Kraft.

Von den befragten Unternehmen und Organisationen hat laut der Studie ein Drittel noch immer keine zeitgemässe E-Invoicing-Software im Einsatz. Rund 24 Prozent der Befragten möchten in den nächsten fünf Jahren zum ersten Mal eine entsprechende Software einführen. Die Haupthindernisse bei der Einführung liegen für die Unternehmen in mangelnden Ressourcen für den Auswahlprozess sowie in ihrer Befürchtung, dass die die Geschäftspartner noch nicht so weit seien und somit Erwartungen an die Systemunterstützung nicht erfüllt werden können.

Daber geht der Trend eindeutig in Richtung elektronischer Rechnungsverarbeitung. Immer mehr Unternehmen arbeiten bereits mit Dienstleistern zusammen, um ihre aktuellen Rechnungsprozesse zu digitalisieren. "Ist ein Projekt initiiert, gilt es, die Lösung für alle Geschäftspartner (unabhängig von ihrer Grösse) anzupassen beziehungsweise auszubauen. In diesen Fällen liegt die Herausforderung in einem massgeschneiderten Onboarding-Prozess, für den benutzerfreundliche Lösungen entwickelt werden müssen", so die Studienautoren.

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