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Der Zusammenschluss von vier Fachhochschulen zur Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) verursachen dem IT-Leiter Peter Eggimann und seinem Team viel Arbeit. Dazu steht noch der Ausbau auf dem Toni-Areal an.

Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer IT-Strategie?

Unser Ziel ist es, der Hochschule eine möglichst optimale und kosteneffiziente Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Dabei müssen wir die Rahmenbedingungen der darüberliegenden Strategien sowohl der ZHAW als auch der ZFH berücksichtigen. Aus Sicht der Leistungsbereiche Lehre, Weiterbildung, Forschung und Entwicklung, Dienstleistungen sowie den Support-Prozessen muss die IT breite Anforderungen erfüllen: Sie muss das Lernen unterstützen, die Ortsunabhängigkeit gewährleisten und Freiräume für Lehre und Forschung bieten. Gleichzeitig müssen die Infrastruktur zur Verarbeitung von grossen Datenmengen sichergestellt sein wie auch das Prozess- und Informationsmanagement.

Darüber hinaus soll die IT die Kommunikation fördern und das benötigte Know-how bieten. Schliesslich gehören die Zusammenarbeit mit Partnern zu den Aufgaben, und natürlich muss der stabile und sichere Betrieb der Infrastruktur gewährleistet sein.

Wer ist an der ZHAW in die strategische IT-Planung involviert?

Wir sind bemüht, alle Stakeholder in die strategische Planung zu involvieren. Da die ZHAW durch die Fusion im Jahre 2007 auf insgesamt acht Departemente angewachsen ist, wurden übergreifende Ressorts eingeführt. Aus Sicht von IT Services sind diejenigen Ressorts relevant, die für den Grundauftrag der Hochschule verantwortlich sind. Das sind die Ressorts Lehre, Weiterbildung und «anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung». Da die ZHAW traditionell einen starken technischen Ausbildungsbereich besitzt, dem wir sehr verbunden sind, sitzt auch eine Vertretung des Fachbereichs Informatik in diesem Gremium ein. Neben diesen vier Vertretern sind die Abteilung «Business Applications und Project Management», die Sicherheitskommission und der Verwaltungsdirektor vertreten. Auf diese Weise holen wir die Bedürfnisse ab, die sich aus dem Kerngeschäft der Hochschule entwickeln, und können sie in die strategische Planung einfliessen lassen.

Welche Projekte werden Sie in den nächsten zwölf Monaten besonders beschäftigen?

Als wichtigstes Projekt steht im Moment die Konsolidierung der IT-Landschaft der ganzen ZHAW an. Mit der Fusion im Jahre 2007 wurde zwar eine einheitliche Benutzerverwaltung eingeführt. Die Systeme an den Arbeitsplätzen wurden aus zeitlichen Gründen aber nicht angepasst, und auch die Serverlandschaft blieb weitgehend unverändert. Nun sollen die Arbeitsplätze vereinheitlicht und modernisiert werden. Dazu werden wir die bestehenden Windows-XP-Installationen ablösen und die Vielzahl an unterschiedlichen Datenablagen zusammenziehen. Dadurch entsteht eine überschaubare Umgebung, die den Datenaustausch und die Zusammenarbeit der Hochschulangehörigen vereinfacht.

Des Weiteren sind wir eng in den Aufbau des Toni- Areals in Zürich involviert. Dort werden 2012 die ZHAW und die Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) einziehen und eine gemeinsame IT-Infrastruktur betreiben. Das Projekt umfasst neben der eigentlichen Infrastruktur auch die Planung der Prozesse, die für die Zusammenarbeit der beiden Hochschulen benötigt werden. So sehen wir eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Support und Netzwerk, in denen wir das vorhandene Potenzial ausschöpfen wollen. Deshalb sind wir auch daran, gemeinsam mit der ZHdK für unsere IT-Abteilungen ITIL einzuführen, damit wir die Prozesse aufeinander abstimmen und unseren Kunden optimale Services bieten können.

Welche Aufgaben decken Sie mit internen Spezialisten ab, und wo sind Sie auf externe Unterstützung angewiesen?

In der Strategie der ZHAW ist festgehalten, dass IT Services für Aufbau und Betrieb der IT-Infrastruktur verantwortlich ist. Nicht zuletzt durch die hohen Ansprüche aus den unterschiedlichen Bereichen der Lehre sind wir bemüht, das Fachwissen intern aufzubauen, um so auch auf neue Anforderungen schnell reagieren zu können. Gerade in den zentralen Bereichen Netzwerk und Server bauen wir unser Wissen gezielt dahingehend auf, um die benötigten Dienstleistungen selbständig zu erbringen.

Welche IT-Trends verfolgen Sie respektive sind für Ihre Arbeit besonders wichtig?

Die Mobilität spielt in unserem Umfeld eine zentrale Rolle. Die Studierenden kommen grösstenteils mit ihren eigenen Notebooks an die Schule und wollen respektive müssen von überall her mit ihren Daten arbeiten. Somit haben wir in unserer Umgebung die grösstmögliche Vielzahl von Geräten, die wir über Standardprotokolle bedienen.

Wo sehen Sie Optimierungspotenzial in Ihrer IT-Infrastruktur?

Das grösste Potenzial sehen wir derzeit in der Vereinheitlichung der Infrastruktur. Damit senken wir die Komplexität, die durch die unterschiedlichen Lösungen entstanden ist, wieder auf ein erträgliches Mass. Unsere Strategie besteht darin, für ein Problem jeweils nur eine Lösung anzubieten.

Wo liegen die grössten Schwierigkeiten bei Ihrer Arbeit?

Wir müssen den Spagat schaffen zwischen den unterschiedlichen Anforderungen, die einerseits durch die Bereiche Lehre und Weiterbildung gestellt werden, andererseits durch die Sicherheitsanforderungen aus der Verwaltung sowie der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung. Wir sollen also eine sehr offene Landschaft bieten, um allen den Zugang zu unseren Ressourcen und Informationen zu ermöglichen. Gleichzeitig müssen wir einen Schutz gewährleisten, der als Schutz und nicht als Hindernis für die eigenen Mitarbeiter funktioniert.

Welches ist Ihr persönliches Lieblings- IT-Produkt?

Parallels Desktop, da es die beiden Welten Mac und Windows praktisch nahtlos ineinander integriert. Mit Parallels gelingt es, die Vorteile beider Plattformen zu nutzen und die Nachteile weitgehend zu umgehen.

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Peter Eggimann