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Der ehemalige Geschäftsführer von Bison Schweiz, Rudolf Fehlmann, sowie der Chef von Comparex Schweiz, Oliver Schalch, sind vom Kriminalgericht Luzern wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung zu Freiheitsstrafen von 28 Monaten verurteilt worden. Den beiden wurde von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, im Jahr 2010 einen Grossteil der rund 200 Comparex-Mitarbeitern mit unlauteren Methoden zu einem Wechsel zu Bison überredet zu haben.

Die Beschuldigten müssen von der Freiheitsstrafe sechs Monate absitzen, die restlichen 22 Monate werden bedingt bei einer Probezeit von zwei Jahren gewährt. Allerdings ist das am Montag veröffentlichte Urteil noch nicht rechtskräftig. Mit den Schuldsprüchen blieb das Gericht ein paar Monate unter den Anträgen der Staatsanwaltschaft.

Die Comparex-Mitarbeiter wurden vor sechs Jahren mit schriftlichen Job-Garantien von Bison und mit vorgefertigten Kündigungsschreiben bedient. Angestellt wurden sie von der neu gegründeten Bison IT Services, die heute von Oliver Schalch geführt wird. Comparex Schweiz gehörte mehrheitlich dem deutschen Mutterkonzern, Bison hielt daran eine Minderheitsbeteiligung und war ein Kunde von Comparex. Die Staatsanwaltschaft warf den Beschuldigten vor, bewusst auf die Massenkündigung hingearbeitet zu haben. Sie hätten damit eine gesundes Unternehmen zerstört.

Comparex Schweiz machte 2012 den Laden dicht. Die Muttergesellschaft forderte zunächst 30 Millionen Franken Schadenersatz, einigte sich dann aber mit Bison in einem Vergleich auf eine Summe von 5 Millionen Franken.