Postit-Porträt von Edward Snowden des Künstlers tOmi Scheiderbauer

Der im russischen Exil lebende US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden hat mit der Versteigerung eines digitalen Kunstwerks eine Millionenspende für seine Journalistenstiftung erzielt. Ein Porträt des 37-Jährigen, das sich zwischen den Seiten eines amerikanischen Gerichtsdokuments abzeichnet, wurde für umgerechnet 5,5 Millionen Dollar (rund 4,6 Millionen Euro) verkauft und mit der Digitalwährung Ethereum bezahlt.

Der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter, der 2013 die ganze Dimension der Internetüberwachung durch den amerikanischen Abhördienst NSA enthüllt hatte, bedankte sich via Twitter bei den Bietern. Der Erlös geht an die Stiftung Freedom of Press, die er seit 2017 führt.

Das für Snowdens Porträt genutzte Justizdokument bezieht sich auf eine Gerichtsentscheidung, die die Sammlung von Telefondaten durch die NSA im eigenen Land für widerrechtlich erklärte. Snowden verkaufte das Werk als sogenanntes NFT (non-fungible token). Das ist eine Art digitales Echtheitszertifikat: Es kann zwar beliebig viele identische Kopien des Porträts geben, aber nur diese eine kann als das Original gelten. NFT erleben gerade einen Boom: So wurde vor kurzem eine damit verknüpfte Kopie einer Collage des Digitalkünstlers Beeple für gut 69,3 Millionen Dollar (57,82 Mio. Euro) versteigert.