E-Learning befindet sich bereits seit etlichen Jahren auf dem Vormarsch und hat sich längst auch in der IT-Aus- und Weiterbildung festgesetzt. Seit rund zwei Jahren bietet auch die Zuger Software-Schmiede Officeatwork E-Learning-Kurse für ihre Vorlagenmanagement-Lösungen an. Desweiteren führt sich auch Microsoft Office E-Learning-Module und Workshops im Programm. Die Schweizer IT-Spezialistin und Microsoft Gold Partnerin hat vor zwei Jahren im Zuge einer Dienstleistungserweiterung den Bereich Education geschaffen und mit Michael Grassl einen ausgewiesenen Spezialisten im Bereich E- und Blended Learning an Bord geholt.
ICTkommunikation: Welches sind für Sie die zentralen Faktoren, die den eigentlichen Erfolg von E-Learning begründen?
Michael Grassl: Der Erfolg von E-Learning liegt unter anderem darin begründet, dass die Kursteilnehmer nicht an fixe Kurszeiten oder -orte gebunden sind. Sie können von jedem Ort aus und zu jeder Zeit lernen. Anreisezeiten und -kosten an den Kursort fallen somit ebenfalls weg. Und davon abgesehen passt sich das Lerntempo überdies automatisch den Kursteilnehmern an, was entsprechende Flexibilität bedeutet.
ICTkommunikation: Woran erkennt man eigentlich einen guten E-Learning-Kurs?
Michael Grassl: Bei einem guten E-Learningkurs sind Zielgruppe und Lernziele sind klar vordefiniert und transparent, und der Inhalt ist spezifisch danach ausgerichtet. Die verschiedenen Medienformen wie Videos, PDF-Dokumente und HTML-Seiten werden gezielt und abwechslungsreich eingesetzt. Videosequenzen sollten dabei nicht zu lange sein. Durch in den Kursablauf integrierte Fragen und Antworten wird das Wissen zusätzlich gefestigt. Ausserdem dienen diese für die User als Selbstkontrolle.
ICTkommunikation: Weshalb genügt es nicht, bei der Einführung einer neuen Software lediglich eine Dokumentation abzugeben?
Michael Grassl: Bei einer Dokumentation oder einem ausgedruckten Manual weiss man nicht, ob sie gelesen und verstanden wird. Der Kursfortschritt von E-Learning-Kursen lässt sich kontrollieren, sei dies durch den Anwender selber oder aber auch den Kursleiter respektive den Kursadministrator. Es entsteht so ein Bildungsnachweis. Ausserdem können viele Funktionen einer Software mit Videosequenzen einfacher vermittelt werden.
ICTkommunikation: Wie sieht es mit den Kosten von E-Learning-Kursen aus?
Michael Grassl: Grundsätzlich sind E-Learning-Kurse kostengünstiger als Präsenzschulungen: Es gibt keine Kursleiter, die mehrere Tag vor Ort sein müssten, es gibt keine Räumlichkeiten, welche gemietet werden müssten, und es gibt keine Abwesenheitszeiten der Teilnehmer in der eigenen Firma. Hinzu kommt, dass sich der Aufwand der Kursorganisation reduziert und die Reisezeiten der Kursteilnehmer komplett wegfallen.
ICTkommunikation: Und welche Dienstleistungen bietet Officeatwork im E-Learningbereich nun konkret an?
Michael Grassl: Neben den Officeatwork-Kursen zu unseren eigenen Produkten nutzen wir als Microsoft Gold Partner unser Know How auch dazu, um Schulungen zur gesamten MS Office Palette anzubieten. Als Lernformen bevorzugen wir dabei sogenanntes Blended Learning. Dies ist eine Kombination von Einführungsveranstaltungen, E-Learning und Workshops. Mit Hilfe einer ersten Online-Bedarfsanalyse ermitteln wir dabei den Lernbedarf der Teilnehmer im Vorfeld der Schulungen, damit wir nur diejenigen Inhalte vermitteln, welche die Teilnehmer für die tägliche Arbeit benötigen und noch nicht beherrschen.
ICTkommunikation: Wie werden sich solche Lernformen mittelfristig weiterentwickeln?
Michael Grassl: In den nächsten Jahren wird E- und auch Blended Learning die Art, wie Mitarbeiter effizient und kostensparend in neue Software eingeführt werden, massgeblich beeinflussen und auch verändern. Diesem Trend folgend, werden wir unsere bestehenden Kurse fortlaufend aktualisieren sowie auch neue Elemente, Medien und Technologien einfliessen lassen.
Zur Person
Michael Grassl ist seit zweieinhalb Jahren bei Officeatwork als Senior Education Manager tätig. Vor seiner Tätigkeit bei Officeatwork war er Projektleiter und Autor von E-Learning Kursen und danach in leitender Position im Ausbildungs- bzw. Softwarebereich beschäftigt. „Die ersten Kurse habe ich bereits vor über 20 Jahren gegeben“, sagt der E-Learning-Spezialist.
