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Der E-Book-Markt entwickelt sich für Verlage und E-Reader-Hersteller prächtig. Der Januar 2012 dürfte der bislang erfolgreichste Monat für die Branche werden. Amazon verkauft mittlerweile eine Million Kindle-Reader pro Woche. Auch sollen kommende Weihnachten 13 Millionen neue iPads verschenkt werden. Doch sowohl in den USA, als auch in Europa stehen nun ebendiese unter Verdacht, die Konsumenten zuviel bezahlen zu lassen.

Dies berichtet der britische Guardian. Die EU-Kommission untersuche einen Deal zwischen Apple und fünf grossen Verlagen, dessen Ziel es ursprünglich war, Amazon von der Monopolstellung abzuhalten. Die Untersuchung könnte den nächsten Schritt in dem Kräftemessen zwischen den Buchverlagen und dem grössten Händler Amazon bedeuten: Schon 2010 schlossen fünf der grössten Verlage mit Apple eine Vereinbarung, nach der das Preismodell für digitale Bücher neu geregelt wurde.

Die Verlage sollten die Preise festlegen und im Gegenzug sollten die Händler 30 Prozent der Erlöse bekommen. Dadurch sollte verhindert werden, dass Amazon als grösster Händler künftig die Preise regelt. Amazon wehrte sich heftig gegen die Regelung, musste sich allerdings bislang geschlagen geben.

Nun bekommt der Konzern ausgerechnet Rückendeckung von der EU-Kommission. Man habe den Verdacht, dass die Verlage Absprachen getroffen hätten, um die Preise für E-Books zu steigern. Dabei soll Apple Schützenhilfe gegeben haben, erklärt Amelia Torres, Sprecherin des EU-Wettbewerbskommissars. Mit ähnlichen Vorwürfen sind die Verlage auch in den USA konfrontiert. Dort wurden bereits Klagen gegen die Unternehmen eingebracht. Der Vorwurf: Illegale Preisabsprachen, die zu einem Anstieg der Preise um bis zu 50 Prozent geführt hätten.