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Beinahe 50 Jahre ist es bereits her, da hat Gordon Moore eine Regelmässigkeit in der Chip-Entwicklung beschrieben, die bis heute ihre Gültigkeit behalten sollte: Alle 12 bis 18 Monate verdoppele sich sich die Zahl an Transistoren, die man auf einen einzelnen Chip unterbringen könne, so der Intel-Co-Gründer.

All die Prognosen, dass "Moore's Law" durch natürliche Begrenzungen bald schon an sein Ende kommen werde, wurden über die Jahrzehnte mit schöner Regelmässigkeit widerlegt. Nun ist die Entwicklung einmal mehr an einer solch markanten Stelle angekommen - und doch scheint es als könnte man auch die aktuellen Schwierigkeiten einmal mehr umschiffen.

ForscherInnen von IBM am T.J. Watson Research Center ist nun ein entscheidender Durchbruch in der Nutzung von Kohlenstoff-Nanoröhren gelungen. Diese sollen klassische Chip-Materialien wie Silizium ersetzen bzw. ergänzen und so eine weitere Miniaturisierung erlauben. Konkret haben es die ForscherInnen geschafft, mit einem klassischen Silizium-Wafer einen Hybrid-Chip aus Silizium und Kohlenstoff-Nanoröhren zu bauen, auf dem 10.000 funktionstüchtige Transistoren angeordnet wurden. Bei IBM gibt man sich zuversichtlich, dass damit ein weiteres Jahrzehnt an fortschreitender Miniaturisierung gesichert sei, mit den bisherigen Materialien hätte man maximal noch zwei bis drei Chip-Generationen weiter optimieren können, bevor man an grundlegende Grenzen stößt.

Aus dem Einsatz von Kohlenstoff-Nanoröhren erhofft man sich auch endlich wieder die Taktfrequenz von Prozessoren erhöhen zu können. Hier war man schon vor einigen Jahren an Grenzen in Hinblick auf Stromverbrauch und erzeugter Abwärme gestoßen, die dazu geführt haben, dass man statt dessen auf massive Parallelisierung durch den Einsatz von mehreren Prozessorkernen ausgewichen ist.



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