Symbolbild: Colin/CC BY-SA 2.0

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ist in den vergangenen Wochen von Cyber-Angreifern attackiert worden. Ein Bericht des "Sonntags-Blicks" ordnet die Angriffe Russland zu. Dies wird allerdings vom Nachrichtendienst des Bundes nicht bestätigt. Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) habe "seit dem Beginn des Ukraine-Konfliktes keine gezielten Cyberangriffe gegen den Bund oder kritische Infrastrukturen beobachtet, die eindeutig mit dem Kontext des Konflikts in Verbindung gebracht werden konnten", schrieb der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Demnach gehörten Phishing-Angriffsversuche auf die Bundesverwaltung zum Alltag und seien Daily Business des NCSC und der IT-Leistungserbringer der Bundesverwaltung. Dabei werde die Herkunft von Phishingmails vom NCSC nicht analysiert, wie dessen Sprecherin. Aktuell beobachte das NCSC eine Ransomware-Welle. Unter Ransomware werden Schadprogramme verstanden, mit denen häufig Computer infiziert werden, um Lösegeld zu erpressen.

Laut einem Online-Bericht des "Sonntags-Blicks" hätten prorussische Hacker das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) kompromittiert. Dies gehe aus einem vertraulichen Lagebericht des NDB vom 24. Juni hervor. Für ihre Attacke auf die Schweiz hätten die Hacker Phishing-Mails benutzt. Seitens des EDA in Bern hiess es dazu: "Das EDA nimmt die Bedrohung durch Cyberattacken sehr ernst und misst der Sicherheit seiner Informatikinfrastruktur eine hohe Bedeutung zu. Dies gilt auch und besonders im Kontext des Kriegs in der Ukraine und der damit einhergehenden Aktivitäten im Cyberraum." Aus Sicherheitsgründen will das EDA aber keine Details zu den Angriffen und zu deren Herkunft bekanntgeben.

Seit der Übernahme der Sanktionen des Westens gegen Russland nach dessen militärischem Überall auf die Ukraine gilt die Schweiz für Moskau nicht mehr als neutral. Sie wurde von Aussenminister Sergej Lawrow sogar auf die Liste der "unfreundlichen Länder" gesetzt.