Schlechter Verlierer: Donald Trump (Bild: Pixabay/ GDJ)

Nach einer Reihe von Hiobsbotschaften und eine mögliche Wahlniederlage vor Augen, hat US-Präsident Donald Trump auf Twitter Schimpftiraden und unbelegte Anschuldigungen publiziert. Dabei ging es vor allem um den Vorwurf des Wahlbetrugs.

"Stoppt den Betrug!", wetterte Trump zum Beispiel am Donnerstag in Grossbuchstaben. Zuvor hatte er geschrieben, dass er in allen Bundesstaaten, die seinem Kontrahenten Joe Biden neu zugeschlagen wurden, rechtliche Schritte wegen Betrugs einleiten werde. Trump hatte über sein meistgenutztes soziales Netzwerk auch verlangt, die Auszählungen zu stoppen. Hintergrund ist, dass Biden in mehreren möglicherweise entscheidenden Staaten den knappen Vorsprung von Trump einzuholen droht und damit kurz vor dem Gewinn der historischen Wahl steht. Twitter reagierte in einige Fällen damit, die Botschaften hinter Warnhinweisen zu verstecken.

Trump behauptet bereits seit Monaten ohne jegliche Beweise, dass es durch viele Briefwahlstimmen bei der US-Wahl zu Betrug kommen würde. In den Tagen nach der Wahl hat er diese Vorwürfe bei Twitter verstärkt. Trump verbreitete auch Artikel rechter Medien, die seine Vorwürfe belegen sollen oder beispielsweise den Rücktritt von an der Wahl beteiligten örtlichen Ministern forderten.

Hintergrund dazu ist, dass die Wähler der Demokraten viel stärker zur Briefwahl neigen, als Wähler der Republikaner. Aufgrund der Corona-Krise hat sich in einzelnen Bundesstaaten der USA die Zahl der Briefwähler verzehnfacht. Diese auszuzählen braucht seine Zeit. Nachdem die traditionellen Urnenwähler Donald Trump gerade in Swing-Staaten zunächst zu einem Vorsprung verholfen hatten, schwimmen Trump nun immer mehr Felle davon, je mehr Briefwahlkarten ausgezählt sind. Dabei ist das Briefwahlrecht in den USA ein legitimes Wahlinstrument, wie überall auf der Welt.