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Kurz vor seiner Vereidigung als neuer US-Präsident hat Donald Trump eine eigene Kryptowährung lanciert, die nach ihm benannt ist. Die Ankündigung in der Nacht auf Samstag hat einen regelrechten Ansturm auf die Kryptomünze ausgelöst, was bewirkte, dass die Gesamtbewertung innerhalb nur weniger Stunden auf mehrere Milliarden Dollar kletterte.

Trump gab über sein Netzwerk Truth Social und im Onlinedienst X bekannt, dass es sich bei den Trump Coins um sogenannte Meme Coins handelt. Bei solchen handelt es sich um eine Untergruppe der Kryptowährungen, die aus der Begeisterung für eine Persönlichkeit oder ein virales Phänomen im Internet Kapital schlagen. Im Gegensatz zu traditionellen Kryptowährungen haben Meme-Kryptowährungen keinen konkreten wirtschaftlichen oder transaktionalen Nutzen.

Der Trump Meme feiere "einen Anführer, der niemals zurückweicht, egal in welcher Situation", heisst es auf der Website des Projekts in Anspielung auf den Mordanschlag auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten im Juli vergangenen Jahres. In den Stunden nach der Einführung des Trump Meme fragte sich die Kryptogemeinde zunächst, ob die neue Währung tatsächlich mit Trump in Verbindung stehe. Einige befürchteten Betrug, wie er in der Welt der Meme Coins schon häufig vorgekommen ist. Die Tatsache, dass die Ankündigung auf den offiziellen Konten des gewählten Präsidenten veröffentlicht wurde, zerstreute die Bedenken jedoch rasch. Der darauffolgende Ansturm auf die digitale Währung liess die im Umlauf befindlichen Einheiten auf fast sechs Milliarden Dollar (rund 5,8 Mrd. Euro) ansteigen.

Eigentlich war Donald Trump ursprünglich ein Gegner von Kryptowährungen, aber er legte während seiner jüngsten Präsidentschaftskampagne eine radikale Kehrtwende aufs Parkett und macht sich nun für Kryptowährungen stark. Gemeinsam mit seinen drei Söhnen gründete der designierte neue US-Präsident im November eine eigene Krypto- und Investitionsplattform namens World Liberty Financial. Auch der von Trump zum Regierungsberater ernannte Tech-Milliardär Elon Musk ist ein erklärter Krypto-Freund.

Dass ein künftiger US-Präsident kurz vor der Amtseinführung ein neues Business startet, ist äusserst ungewöhnlich und könnte gegen ethische Regeln verstossen. "Völlig verrückt" nennt Trumps Vorgehen beispielsweise die auf Korruptionsbekämpfung spezialisierte US-Vereinigung "Politico".