Impression aus dem Lager (Bild: Digitec Galaxus)

Mit der Corona-Pandemie ist der Einkauf im Internet für viele alltäglich geworden: So konnten etwa die Online-Plattformen Galaxus und Digitec in den letzten zwölf Monaten über 770'000 Neukunden dazugewonnen. Besonders Frauen kaufen gemäss Mitteilung heute mehr in den beiden Onlineshops ein.

Konkret kauften von April 2020 bis und mit März 2021 den Infos zufolge bei den beiden Onlineshops gut 2,15 Millionen Privatleute und über 145'000 Firmen ein. Ein Jahr seien es noch 1,4 Millionen Private und 100'000 Firmen gewesen. Dies entspricht einem Wachstum von 54 bzw. 45 Prozent.

Die mehr als 770’000 Neukunden würden aber nicht das gesamte Wachstum des Onlinehändlers erklären, heisst es weiters: Der Umsatz habe 2020 nämlich sogar um 59 Prozent auf 1,83 Milliarden Franken zugelgt. Die bestehende Kundschaft habe folglich ebenfalls häufiger bzw. mehr bei Digitec und Galaxus geshoppt. Die Frage sei nun, ob das Corona-Jahr eine grosse Ausnahme sei, oder ob langjährige Kunden in zunehmendem Masse diesen Weg gingen.

Die Verkaufszahlen belegen demnach, dass der durchschnittliche Kunde bzw. die durchschnittliche Kundin von Digitec und Galaxus von Jahr zu Jahr mehr in den beiden Onlineshops einkaufen. Wer beispielsweise zwischen 1. Januar und 31. Dezember 2015 ein Kundenkonto eröffnete (2015er Kohorte), habe nach vier Jahren durchschnittlich 20 und nach fünf Jahren bereits 57 Prozent mehr ausgegeben als im ersten Jahr.

"Durch die Pandemie hat der Onlinehandel in der Schweiz die Entwicklung mehrerer Jahre übersprungen", kommentiert Florian Teuteberg, CEO von Digitec Galaxus. "Etliche Konsumentinnen und Konsumenten haben in den letzten Monaten die Vorzüge des Online-Einkaufs für sich entdeckt, und viele von ihnen werden wohl dabeibleiben." Seit 2015 und insbesondere ab 2018 habe Digitec Galaxus zudem sein Angebot stark ausgebaut: Heute führe der Onlinehändler mehr als 2,5 Millionen Produkte im Sortiment.

Besonders deutlich ist der Corona-Sprung gemäss der Aussendung der Online-Händler bei den Frauen: Typischerweise würden sie im ersten Jahr als Kundin weniger als halb so viel Geld bei Digitec oder Galaxus ausgeben als ein durchschnittlicher Kunde. Der naheliegende Grund sei: Männer kauften mehr Gaming-PCs, Drohnen und sonstige hochpreisige Elektronik. Auch in den Folgejahren steigen die Ausgaben der Frauen demnach weniger stark als bei den Männern – ausser im letzten Jahr. Dieses Jahr decke bei vielen Kohorten-Mitgliedern zumindest einen Teil der Pandemie ab. Mit der Pandemie wachsen die Ausgaben der Frauen sämtlicher Kohorten folglich also stärker als bei den Männern.

Das Ausgaben-Wachstum bei den Frauen zeigt gemäss den Infos, dass diese neuerdings alltägliche Dinge wie Shampoo, Pasta oder Kaffeebohnen sowie auch weniger alltägliche Produkte wie Kinderbücher, Boxhandschuhe oder Gasgrills deutlich häufiger im Internet einkauften. Als Ursache seien die Lockdowns und die Social-Distancing-Empfehlungen schnell ausgemacht. Der Umsatz des Online-Warenhauses Galaxus sei denn auch stärker als der Umsatz des IT- und Elektronik-Spezialisten Digitec gewachsen. "Ich gehe davon aus, dass die Frauen das Wachstum bei Digitec Galaxus in den nächsten Jahren stärker treiben werden als die Männer", sagt Florian Teuteberg.

Der Schweizer Onlinehandel hat nach Teutebergs Ansicht noch ein riesiges Potenzial: Heute habe dieser einen Anteil von rund 12 Prozent am gesamten Detailhandel. Blende man die Lebensmittel aus, seien es einige Prozent mehr. "Wir gehen davon aus, dass in der Schweiz in zehn Jahren mehr als die Hälfte unserer Einkäufe im Internet getätigt werden, durch die Pandemie womöglich schon früher", sagt Teuteberg.



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