Digitales Geld steht in den Startlöchern (Symbolbild: Pixabay/ Tumisu)

Das internationale Geldwesen steht vor einer grossen Veränderung: Privaten Kryptowährungen à la Bitcoin könnte in absehbarer Zukunft von Zentralbanken ausgegebenes digitales Geld folgen. Einem ersten chinesischen Versuch zu den Olympischen Winterspielen würden voraussichtlich andere Länder folgen, das erwartet zumindest Ralf Wintergerst, der Chef des Münchner Banknotenherstellers Giesecke+Devrient.

Die "People's Bank of China" hat angekündigt, zu den Olympischen Winterspielen 2022 ein sogenanntes "digital currency electronic payment" einzuführen, sagte Wintergerst. Das sei neu. Er betrachte die chinesische Ankündigung als ersten Live-Versuch. China und Schweden seien die zwei Länder, die am weitesten fortgeschritten wären, wobei China mit dem angekündigten Launch zu den Winterspielen ein Zeichen gesetzt habe. Europa stehe gerade erst am Anfang der Entwicklung.

Technisch würde ein digitaler Euro dem Bitcoin ähneln. Aber im Gegensatz zu der berühmten Kryptowährung stünde er unter Aufsicht einer Zentralbank. Ein solcher Euro würde dabei als digitale Einheit existieren und für Online-Geschäfte verfügbar sein. Man bräuchte, wie beim Bitcoin, eine eigene Wallet, in der das digitale Geld abgelegt wird. Moderne Smartphone-Banken haben diese schon standardmäig an die Girokonten angedockt.

G+D hat international mehr als 100 Zentralbanken als Kunden. Neben dem Banknotendruck ist das Unternehmen mittlerweile auch auf digitale Sicherheit wie die Verschlüsselung spezialisiert.